Veganer Wein: Was macht Wein vegan?

Veganer Wein: Was macht Wein vegan?

Tanja von Der Frevel
Aktualisiert am Tu. 29. Oct 2024

Veganer Wein erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Dabei taucht immer wieder die gleiche Frage auf: Was ist tierisch im Wein? Sind ja schließlich nur Trauben drin, oder doch nicht? Wir erklären Dir hier, wie veganer Wein hergestellt wird und wie Du vegane Weine erkennen kannst.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Bei der Klärung wird der Wein bei der traditionellen Herstellung durch tierische Produkte gefiltert, weshalb Wein in der Regel nicht vegan ist.
  • Bei der Herstellung von veganem Wein wird auf die Klärung verzichtet oder es werden alternative Schönungsmittel eingesetzt.
  • Vegane Weine ermöglichen den Genuss von Wein auch bei einer veganen Ernährungsweise.
  • Vegane Weine sind nicht immer gekennzeichnet. Es gibt Siegel, auf die Du achten kannst, Du kannst aber auch ungefilterte Weine kaufen oder beim Winzer nachfragen.

Wie wird Wein gemacht?

Bevor wir uns dem Thema veganer Wein zuwenden, wollen wir Dir zunächst noch einmal kurz erklären, wie Wein hergestellt wird. Ganz vereinfacht gesagt werden Weintrauben geerntet, gepresst und dann zu Wein vergoren. Hierbei verwandeln Hefen den in den Beeren enthaltenen Zucker in Alkohol. So weit, so vegan, oder?

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Ist Wein vegan, oder nicht?

Bis zu diesem Produktionsschritt handelt es sich bei Wein tatsächlich um ein veganes Produkt. Doch nun geht der Kellermeister an die Arbeit. Würde er den Wein, so wie er jetzt ist, abfüllen, wäre das ein zweifelhaftes Vergnügen. Die Hefen, die den Zucker dankenswerterweise in Alkohol umgewandelt haben, schweben noch im Wein und machen die Flüssigkeit zu einer recht trüben Angelegenheit. Das möchte man nicht unbedingt im Glas haben. Der Wein wird im nächsten Schritt also geklärt und gefiltert, sodass sich der Wein später ansprechend klar und strahlend präsentiert. Doch was im Wein ist eigentlich tierisch? Genau in diesem Schritt der Klärung kommen traditionell tierische Produkte zum Einsatz. Die Winzer setzen zur Klärung des Weins seit Jahrhunderten auf tierische Proteine. In der Regel handelt es sich hierbei um Eiklar, aber auch Protein aus der Fischblase, aus Magermilch oder Gelatine kann bei der Klärung des Weins zum Einsatz kommen. Diese tierischen Produkte binden die Trübstoffe im Wein und setzen sich am Boden ab, sodass der geklärte Wein darüber abgezogen werden kann. Da der Wein mit den tierischen Produkten in Kontakt kommt, ist der traditionell hergestellte Wein nicht vegan.

Eine Weinflasche mit einer Karaffe, Blumen und Orangen auf einem Tisch.

Wie wird veganer Wein hergestellt?

Um einen veganen Wein zu erhalten, kann natürlich zum einen auf die Klärung verzichtet werden. Dies ist im Übrigen bei vielen Rotweinen der Fall, sodass diese durchaus als veganer Rotwein gelten können. Hierfür lässt der Kellermeister bei der Weinproduktion den Trübstoffen einfach ausreichend Zeit, um sich am Fassboden abzusetzen. Um jedoch einen glockenklaren Weißwein zu erhalten, können alternative Schönungsmittel zur Klärung des Weins eingesetzt werden. Dazu zählen beispielsweise die Mineralerde, Bentonit oder auch Aktivkohle. Einige Winzer probieren sich auch an pflanzlichen Proteinen, die aus Erbsen oder Weizen gewonnen werden. Die Klärung dieser veganen Weine dauert etwas länger, ist aber ansonsten ebenso zuverlässig wie im Fall der traditionell produzierten Weine.

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— Tanja (der Frevel)

Sind vegane Weine besser?

Auf die Frage, ob vegane Weine besser sind, gibt es nur eine eindeutige Antwort: Nein! Denn veganer Wein unterscheidet sich - abgesehen von der Wahl der Schönungsmittel - nicht von anderen Weinen. Weder kommen hierfür bessere Trauben zum Einsatz, noch unterscheidet sich der Herstellungsprozess des Weins in anderer Hinsicht. Aber natürlich sind vegane Weine perfekt geeignet, um eine vegane Ernährungsweise auch im Glas - und nicht nur auf dem Teller - umzusetzen.

Woran erkenne ich veganer Wein?

Ebenso wie bei Lebensmitteln können Weine auf dem Etikett als vegan ausgewiesen werden. Dies ist jedoch nicht vorgeschrieben, sondern wird von den Weinproduzenten individuell entschieden. Gängige Labels sind beispielsweise das Vegan-Label der Veganen Gesellschaft Deutschland e. V. oder auch das V-Label der European Vegetarian Union. Trägt ein Etikett dieses Logo, kannst Du davon ausgehen, dass veganer Wein ins Glas kommt. Auch der Hinweis „ungefiltert“ kann ein Hinweis auf einen veganen Wein sein. Wenn Du ganz sicher gehen willst, dann kontaktiere einfach den Winzer.

Veganer Wein: Vertrauenswürdige Siegel beim Kauf:

  • Vegan-Label der Veganen Gesellschaft Deutschland e. V.
  • V-Label der European Vegetarian Union
  • Vegan-Blume der Vegan Society of England

Drei Siegel, an denen veganer Wein erkennbar ist: Das Vegan-Label, das V-Label und die Vegan-Blume.