Weinherstellung - Wie wird Wein hergestellt?
- Weinherstellung Geschichte: Historische Gründe für den Zustand der konventionellen Weine
- Was braucht man für die Weinherstellung?
- Welche Rolle spielt der Weinanbau für die Weinherstellung?
- Wie funktioniert Weingärung?
- Warum ist Wein nicht vegan?
- Was hat mehr Kalorien - Bier oder Wein?
- Wie viel Prozent hat Wein?
- Was sind Sulfite im Wein?
- Wie lange ist offener Wein haltbar?
Weinherstellung ist ein spannender Prozess, der das Handwerk, die Wissenschaft und die Kunst des Weinmachens vereint. Dabei geht es darum, Weintrauben so zu verarbeiten, dass daraus ein wohlschmeckendes Getränk entsteht. Doch wie genau kann man Wein herstellen und welche Faktoren beeinflussen die Qualität des Weins? Erfahre mehr über den Weinherstellungsprozess.
Das Wichtigste in Kürze:
- Die konventionelle Weinherstellung hat sich in den letzten Jahrzehnten auf eine massenproduzierte und chemisch unterstützte Herstellungsmethode verlagert, was zu einer Einschränkung der Diversität und Gesundheitsbedenken geführt hat
- Weinherstellung Zubehör: Reife, gesunde Weintrauben, Gärbehälter, Hefe, Abfüllbehälter, geeignete Weinflaschen, Weinheber, Hydrometer, ggf. Sulfite, ggf. Filter und optional Weinreben
- Es gibt auch Weine, in denen weniger oder gar keine Zusatzstoffe enthalten sind, wie Bio-Wein, biondynamischer Wein, Naturwein und „bloße Traube“
- Bei der Weingärung wandeln Hefen den Zucker im Traubensaft in Alkohol und Kohlendioxid um, wobei die Dauer der Gärung von verschiedenen Faktoren abhängt.
- Der Weinanbau spielt eine wichtige Rolle bei der Weinherstellung und ein stabiles Mini-Ökosystem mit behutsamem Beschneiden der Pflanzen, aufmerksamer Beobachtung des Wachstums und schonender Bekämpfung von Schädlingen ist entscheidend.
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Weinherstellung Geschichte: Historische Gründe für den Zustand der konventionellen Weine
Weinherstellung hat eine lange Geschichte, die jedoch von einer relativ kurzen Periode geprägt wurde, die unseren Geschmack und unsere Vorstellung von Wein beeinflusst hat. Die Entwicklung der Weinherstellung ist eng mit der Entwicklung der Zivilisation verbunden. Die früheste Aufzeichnung der Weinherstellung stammt aus dem Nahen Osten vor über 6.000 Jahren. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich die Weinherstellung weiterentwickelt und verfeinert. Nach dem zweiten Weltkrieg hat die Uniformierung und Massenproduktion von Wein zugenommen, um der gestiegenen Nachfrage gerecht zu werden. Dieser Prozess wurde durch die Verwendung von chemischen Produkten in der Weinherstellung unterstützt. Die Gründe für diese Veränderungen sind historisch und können auf den Einsatz von Chemikalien in der Landwirtschaft zurückgeführt werden, um größere Ernten und eine effizientere Produktion zu ermöglichen. Die Folgen sind nicht nur eine Einschränkung der Diversität des Weins, sondern auch gesundheitliche Bedenken aufgrund von Zusatzstoffen und Chemikalien im Wein.
Was braucht man für die Weinherstellung?
Es gibt verschiedenes Zubehör für die Weinherstellung. Hierzu gehören:
- Weintrauben: Damit man Wein herstellen kann, werden reife, gesunde Weintrauben verarbeitet.
- Gärbehälter: Ein Gärbehälter, wie z.B. ein Gärfass, ist wichtig, um die Trauben in Wein umzuwandeln.
- Hefe: Die Hefe ist ein wichtiger Bestandteil der Weinherstellung, da sie den Zucker in Alkohol umwandelt.
- Abfüllbehälter: Nach der Gärung muss der Wein in einen Abfüllbehälter umgefüllt werden.
- Weinflaschen: Um den Wein langfristig zu lagern und zu genießen, benötigt man geeignete Weinflaschen mit Korken oder Schraubverschluss.
- Weinheber: Mit einem Weinheber kann der Wein von einem Behälter in den anderen umgefüllt werden.
- Hydrometer: Ein Hydrometer wird verwendet, um den Alkoholgehalt des Weins zu messen und die Gärung zu überwachen.
- Sulfite: Sulfite sind Konservierungsmittel, die dem Wein zugesetzt werden können, um ihn haltbarer zu machen und das Wachstum von Bakterien zu verhindern.
- Filter: Ein Filter kann verwendet werden, um Trübstoffe aus dem Wein zu entfernen und ihm ein klares Aussehen zu verleihen.
Jedoch gibt es auch Weine, die bei der Herstellung Chemie und anderen Zusatzstoffen wenig nutzen oder sogar ganz darauf verzichten: Bio-Wein, biondynamischer Wein, Naturwein oder „bloße Traube“. Daher kann die Weinherstellung in diesen Fällen auch anders verlaufen und die Auswahl an Weinherstellungs-Zubehör variieren.
Welche Rolle spielt der Weinanbau für die Weinherstellung?
Für eine erfolgreiche Weinherstellung spielt ebenfalls der Weinanbau eine wichtige Rolle. Bei der Weinlese empfiehlt sich eine Ernte per Hand, da der Einsatz von Maschinen die Schale der Trauben frühzeitig verletzen kann. Durch mögliche Risse können Bakterien und Pilze eintreten, wodurch der Einsatz von Chemie für die Weinherstellung notwendig wird. Daher ist es bedeutsam, ein stabiles Mini-Ökosystem zu erschaffen. Dazu gehören:
- Behutsames Beschneiden der Pflanzen
- Aufmerksame Beobachtung des Wachstums im Verlauf des Jahres
- Möglichst schonendste Bekämpfung von ggf. doch auftretenden Schädlingen
- Genaue Bestimmung des richtigen Zeitpunkts für die Ernte
Um erfolgreich einen Wein herstellen zu können, ist viel Erfahrung und Wissen notwendig.
Wie funktioniert Weingärung?
Die Weingärung ist ein entscheidender Prozess bei der Weinerzeugung. Kurz gesagt ist Wein vergorener Traubensaft. Aber wie funktioniert diese Gärung genau?
- Die Weingärung ist ein biologischer Prozess, bei dem Hefen den Zucker im Traubensaft in Alkohol und Kohlendioxid umwandeln. Die Hefen werden durch die Zugabe von speziellen Hefekulturen oder durch natürliche Hefen, die auf den Trauben und im Keller vorkommen, aktiviert.
- Die Gärung findet in speziellen Behältern statt, wie z.B. Edelstahltanks oder einfachen Gärbottichen. Während der Gärung steigt die Temperatur und es bildet sich Schaum auf der Oberfläche. Die Hefe zersetzt den Zucker und produziert dabei Alkohol und Kohlendioxid.
- Die Dauer der Gärung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Art des Weins, der Hefe und der Temperatur. Nach der Gärung wird der Wein geklärt und in Fässer oder Flaschen gefüllt, um weiter zu reifen und zu entwickeln.
- Eine gute Kontrolle der Weingärung ist entscheidend für die Qualität des Weins, da sie den Geschmack, das Aroma und die Farbe beeinflusst. Daher ist es wichtig, den Prozess sorgfältig zu überwachen und zu optimieren.
Weisswein
- Für die Weißwein-Herstellung werden meistens weiße Trauben verwendet
- Trauben werden gepresst und der Saft kommt in einen Gärtank
- Hefen wandeln Zucker in Alkohol um, der Wein wird in verschiedenen Behältern gereift
- Weisswein ist anfällig für Störungen und bekommt deshalb oft Schwefel zugesetzt
- Konventionelle Weinproduktion setzt oft Kulturhefen ein, um bestimmte Geschmacksrichtungen zu erzielen
- Bei spontaner Vergärung werden keine Kulturhefen eingesetzt, sondern einheimische Hefen aus dem Weinkeller
- Dadurch wird die Geschmacksentwicklung individualisiert und die Aromen der Trauben kommen stärker zur Geltung
Spontangärung bezieht sich auf den natürlichen Gärungsprozess von Wein, bei dem die Hefen, die für die Umwandlung von Zucker in Alkohol verantwortlich sind, von selbst auf der Traubenoberfläche und in der Umgebung vorhanden sind, ohne dass zusätzliche Hefe hinzugefügt wird.
Oranger Wein
- Die Trauben werden nicht direkt gepresst, sondern bleiben für eine bestimmte Zeit auf der Maische
- Dabei lösen sich Farbstoffe, Gerbstoffe und weitere Aromen aus der Schale und gelangen in den Most (Saft)
- Die Weine werden körperreicher, strukturierter und ausdrucksstärker
- Je nach Herstellungsweise werden die Trauben leicht angepresst oder gewartet, bis sie unter dem Gewicht der Schwerkraft zerplatzen
- Die solcherart hergestellten Orange-Weine bieten ein breites Geschmacksspektrum und erzeugen auch aus wohlbekannten Trauben unterschiedliche Aromen und Geschmackserlebnisse
Die sogenannte Maische ist eine Mischung aus zerquetschten Trauben, Schalen und Kernen, die während der Weinherstellung fermentiert wird. Dieser Prozess wird auch als Maischegärung bezeichnet.
Rotwein
- Rotweine und Orange-Weine werden auf ähnliche Weise produziert
- Beide Weine haben Schalenkontakt, wodurch mehr Inhaltsstoffe in den Saft gelangen
- Die Tannine, die in den Wein gelangen, sind anfangs oft unangenehm, aber sie runden sich mit der Zeit ab und verleihen dem Wein Struktur
- Diese Struktur macht den Wein haltbar und ermöglicht es, ihn zu lagern
- Weiße Weine sollten in der Regel innerhalb von ein bis zwei Jahren getrunken werden, während rot- und orangefarbene Weine je nach individuellem Wein direkt nach der Abfüllung oder nach einiger Reifezeit genossen werden sollten.
Warum ist Wein nicht vegan?
In einigen Fällen ist Wein nicht vegan. In der konventionellen Weinherstellung werden tierische Produkte, etwa für die Filterung, benutzt. Häufig werden auch zur nachträglichen Verbesserung der Weine verschiedene Mittel eingesetzt, die aus tierischen Produkten bestehen oder diese enthalten. Ebenfalls können tierische Produkte wie Gelatine, Eiweiß oder Fischblasen verwendet werden, um den Wein zu klären und zu stabilisieren. Wenn diese tierischen Produkte im Wein verbleiben, ist er nicht mehr vegan. Es gibt jedoch auch viele vegane Weine auf dem Markt, die ohne tierische Produkte hergestellt werden. Für Veganer ist es daher wichtig, beim Kauf von Wein auf die Herstellungsprozesse zu achten.
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Was hat mehr Kalorien - Bier oder Wein?
Wenn es um die Kalorienaufnahme geht, fragen sich viele, ob Bier oder Wein eine bessere Wahl ist. Die Antwort auf diese Frage ist einfach:
Getränk | Kalorien |
---|---|
Bier | 225 Kalorien pro Liter |
Wein | 600 Kalorien pro Liter |
Wein enthält somit mehr Kalorien als Bier. Allerdings wird jedoch meistens nicht so viel Wein, wie Bier, getrunken, wodurch die Unterschiede in der Kalorienaufnahme verharmlost werden.
Wie viel Prozent hat Wein?
Die meisten Weine haben ein Alkoholgehalt zwischen 11 und 14 Prozent. Ein Wein muss in der EU mindestens 9,5% Alkohol enthalten, während die Hefen spätestens bei einem Alkoholgehalt von 16,5% absterben. Ab hier beginnt dann die Welt der Likörweine, die tendenziell süßer sind, weil eben der verbleibende Restzucker nicht mehr in Alkohol umgesetzt wird.
Was sind Sulfite im Wein?
- Sulfite, also Schwefel, sind natürliche Abfallstoffe der Weingärung und so findet sich auch in jedem Naturwein ein minimaler Schwefelanteil. Die Schwefelung gehört zu den Allergenen und ist somit kennzeichnungspflichtig. So befindet sich auf jeder Weinflasche der Welt der Hinweis: „enthält Sulfite“. Die Mengen der Sulfite müssen hingegen nicht angegeben werden. Hier gibt es dann enorme Differenzen.
- Sulfite dienen als Konservierungsmittel. Das heißt, sie können dazu eingesetzt werden, um einerseits Bakterien und Pilze abzutöten, und anderseits wird dabei auch der gesamte Lebensprozess im Wein abgetötet. So heißen im französischen Naturweine auch „vin vivant“ – lebendige Weine –, weil in ihnen die Lebensprozesse nicht zum Stillstand kommen. Letzteres führt prinzipiell dazu, dass die Geschmacksentwicklung der Weine immer weiter geht und sich eben differenziertere Nuancen herausbilden können.
- In der Produktion konventioneller Weine hingegen wird genau das vermieden. So werden etwa Sulfite hinzugegeben, um die Schwankungen der Jahrgänge oder auch die ggf. irritierende weitere Geschmacksentwicklung aufzuhalten: Sulfite werden sowohl in den Most als auch vor der Flaschenabfüllung hinzugesetzt, um den tendenziell immer selben oder zumindest zuverlässig ähnlich schmeckenden Wein herzustellen. Hat man sich ein wenig an die Geschmacksnuancen von Naturweinen gewöhnt, schmeckt man beim Konsum von konventionellen Weinen mitunter genau die Grenze, an der die Geschmacksentwicklung durch den Einsatz von Sulfiten abgebrochen wurde.
- Der Verlust der vollen Geschmacksentwicklung ist ein großer Nachteil, der durch die Hinzugabe von Sulfiten und anderen Schönungsmitteln erzeugt wird. Denn große Mengen an Sulfiten, sowie die anderen Zugaben führen zu unangenehmer bis ungenießbaren Geschmackseindrücken. Bei der konventionellen Weinherstellung von Rotweinen liegt die Höchstmengen an Sulfite bei 150 mg/l. Bei Rosé- und Weißweinen liegt diese Grenze bei 200 mg/l. Um Geschmacksbeeinträchtigungen durch hinzugefügte Sulfiten zu umgehen, empfiehlt sich vor allem der Konsum vom Naturweine. In diesen befinden sich nur Sulfite als natürlicher Abfallstoff.
Schönungsmittel im Wein sind Substanzen, die während des Herstellungsprozesses eingesetzt werden, um unerwünschte Trübungen zu entfernen und den Wein klarer und attraktiver zu machen.
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Wie lange ist offener Wein haltbar?
Offener Wein kann je nach Sorte und Lagerung zwischen 1 und 5 Tagen haltbar sein. Allerdings können Luft und Wärme den Geschmack und die Qualität des Weins beeinträchtigen. Es ist ratsam, angebrochenen Wein im Kühlschrank aufzubewahren und ihn so schnell wie möglich zu trinken, um den Geschmack zu erhalten.