Syrisches Essen – Das Wichtigste in Kürze:
- Die syrische Küche gehört zur levantinischen Küche und ist bekannt für ihre Vielfalt, Frische und aromatischen Gewürze.
- Typisch syrisch sind Gerichte wie Falafel, Mujaddara, Yalanji, Kibbeh oder Mansaf – oft vegetarisch oder mit Lamm, gewürzt mit Minze, Zimt, Kreuzkümmel oder Sumach.
- Zum Frühstück: Dips wie Hummus, Labneh, Mutabbal und Za’atar kommen zusammen mit Fladenbrot, Oliven und Tee auf den Tisch.
- Syrische Süßigkeiten: Baklava, Maamoul und Knafe sind fest in der Kultur verankert.
- Im orientalischen Kochkurs in Berlin mit Elyas Hanoun lernst Du, wie echtes syrisches Essen zubereitet wird – inklusive vieler Familienrezepte aus Damaskus.
Syrisches Essen steht für frische Zutaten, aromatische Gewürze und traditionelle Rezepte, die über Generationen weitergegeben wurden. Die syrische Küche vereint Einflüsse aus dem gesamten Nahen Osten – mit typischen Gerichten wie Hummus, Mujaddara, Yalanji oder Mansaf. Ob vegetarisch, vegan oder mit Fleisch: Syrische Speisen sind abwechslungsreich, alltagstauglich und oft gesünder, als man denkt.
Was ist typisch syrisches Essen?
Wenn Du an syrisches Essen denkst, kommt Dir wahrscheinlich sofort Hummus, Falafel oder Schawarma in den Sinn – und das zurecht!
Falafel: Kleine frittierte Bällchen aus pürierten Kichererbsen, die mit Kräutern, Zwiebeln und Knoblauch abgeschmeckt werden (vegan).
Aber die syrische Küche hat noch viel mehr zu bieten. Typisch sind syrische Gerichte wie Kibbeh - Bulgur-Fleisch-Bällchen, Mujaddara - Linsen mit Bulgur, Yalanji - vegan gefüllte Weinblätter oder Harak Osbao - Linsen-Nudeln in Granatapfelsoße.
Mujaddara: Herzhafter Mix aus Linsen, Reis und karamellisierten Zwiebeln - vegan.
Yalanji: Mit Reis, Tomaten, Petersilie und Gewürzen gefüllte Weinblätter - vegan.
Auch Gerichte mit Lamm oder Hähnchen, kombiniert mit Reis, Gemüse und Nüssen – wie zum Beispiel Mansaf – gehören zur Alltagsküche. Viele Speisen werden mit frischen Kräutern, Zitrone, Knoblauch und Olivenöl verfeinert.
Mansaf: Ein festliches Gericht aus zartem Lammfleisch, serviert auf Reis, getränkt in cemiger Joghurtsauce.
Besonders ist auch die Vielzahl an Hausmannskost, die man selten außerhalb der eigenen vier Wände findet, wie grüne Weizen, gefülltes Gemüse oder Gerichte mit gekochtem Joghurt.
Was alle Gerichte verbindet: Sie werden mit viel Liebe und Sorgfalt zubereitet – und am liebsten in großer Runde geteilt.
Was gibt es in Syrien zum Frühstück?
Das syrische Frühstück ist eine wahre Einladung zum gemeinsamen Genießen.
Typisch – und ohne Chai kaum denkbar – sind viele kleine syrische Speisen, die zusammen auf den Tisch kommen – ähnlich wie ein orientalischer Brunch. Es gibt frisches Fladenbrot, dazu verschiedene Dips wie Hummus, Labneh - Joghurt-Dip mit Minze, Mutabbal - Auberginencreme oder Za’atar - Thymian-Gewürzmischung mit Olivenöl.
Hummus: Ein cremiger Dip aus pürierten Kichererbsen, Tahini, Zitronensaft und Knoblauch.
Labneh: Streichzarte Joghurtcreme – oft mit Olivenöl oder Minze serviert.
Mutabbal: Würziger Dip aus Aubergine, Tahini, Knoblauch, Zitrone und Joghurt.
Za’atar: Aromatische Gewürzmischung aus Thymian, Sesam und Sumach.
Auch Oliven, Makdous - gefüllte Mini-Auberginen mit Paprika und Walnüssen in Olivenöl, Tomaten, Gurken, Fadenkäse, gekochte Eier oder Rührei sind beliebt.
An Feiertagen wird oft spät und üppiger gefrühstückt – mit Speisen wie Fateh - Kichererbsentopf mit Sesam-Joghurtsoße und geröstetem Brot, Foul - Dicke Bohnen mit Gemüse, Joghurt oder Zitronen-Olivenöl-Dressing, Hummus mit Fleisch, Lammwürstchen oder Leber.
Foul: Herzhaftes Bohnengericht aus dicken Saubohnen, die mit Knoblauch, Zitronensaft und Olivenöl verfeinert werden.
In vielen Familien darf auch etwas Süßes nicht fehlen – zum Beispiel Datteln, Halawa - Sesampaste, Butter mit Marmelade oder Kompott.
Das Frühstück ist weniger ein schneller Start in den Tag, sondern ein geselliges Ritual – begleitet von schwarzem Tee mit Minze oder Zimt.
Die Küche in Damaskus – Was macht die Damaszener Küche so besonders?
Die Damaszener Küche gilt als das Herzstück der syrischen Esskultur – besonders vielfältig, fein gewürzt und traditionsreich. Damaskus ist eine der ältesten durchgehend bewohnten Städte der Welt. Das hat dazu geführt, dass sich über Generationen hinweg eine reichhaltige Küchentradition entwickelt hat – mit Einflüssen aus allen Regionen Syriens, den Nachbarländern und der levantinischen Küche.
Typisch für Damaskus sind viele vegetarische und vegane Gerichte, aber auch raffinierte Fleischgerichte mit Lamm, Rind oder Huhn. Diese werden oft mit Gemüse wie grünen Bohnen, Erbsen oder Spinat sowie mit Reis oder Bulgur kombiniert – was sowohl sättigt als auch nährt.
Typische Zutaten sind frische Kräuter, Gemüse, Granatapfel, Zitrone, Joghurt, Kichererbsen, Auberginen und Bulgur. Gewürze wie Sumach, Kreuzkümmel, Minze, Kardamom oder Zimt werden dabei nicht scharf, sondern aromatisch und fein dosiert eingesetzt.
Viele syrische Gerichte brauchen Zeit und Hingabe – wie Shish Barak - gefüllte Teigtaschen in Joghurtsoße, Basmashkat - gefüllte Fleischröllchen mit Reis oder Yabrak - gefüllte Weinblätter mit Reis und Fleisch.
Welche Süßigkeiten gibt es in Syrien?
Die syrische Küche ist auch bekannt für eine große Vielfalt an Süßigkeiten, die mit Nüssen, Sirup und orientalischen Gewürzen verfeinert werden. Besonders beliebt ist Baklava in verschiedensten Varianten – mit Pistazien oder Walnüssen, in Sirup getränkt und mit Rosenwasser oder Orangenblüten aromatisiert.
Baklava: Süßes Schichtwerk aus hauchdünnen Filoteig, gefüllt mit gehackten Nüssen – meist Pistazien oder Walnüssen – und getränkt in Zuckersirup oder Honig.
Weitere Highlights sind Maamoul – zarte Grießkekse mit Dattel-, Pistazien- oder Walnussfüllung – und Halawet al-Jibn - Grießröllchen mit Rahmfüllung.
Maamoul: Syrische Kekse mit einer Füllung aus Datteln, Pistazien oder Walnüssen.
Auch Halawa - Sesampaste, Knafe - Fadenteig mit Käse und Muhalabia -Milchpudding mit Rosenwasser gehören zu den Klassikern. Süßspeisen haben in Syrien oft einen sozialen Charakter: Sie werden zu besonderen Anlässen gereicht oder als Gastgeschenk mitgebracht.
Knafe: Ein heiß serviertes Dessert aus feinen Teigfäden, gefüllt mit weichem Käse oder Pudding und mit Zuckersirup übergossen.
Was wird in Syrien gern getrunken?
Getränke spielen in der syrischen Kultur eine wichtige Rolle – im Alltag wie bei Festen. Beliebt sind schwarzer Tee mit Minze oder Zimt sowie Ayran - Joghurtgetränk, die zu jeder Tageszeit getrunken werden.
Auch arabischer Kaffee mit Kardamom oder frische Säfte wie Granatapfel-, Karotten- oder Dattelsaft sind sehr verbreitet.
Im Ramadan gibt es besondere Getränke wie Dschallab - Trauben-Dattel-Drink, echter Süßholztee oder Zitronenlimonade mit geschälten Mandeln – sie sollen besonders erfrischen.
In Städten wie Damaskus oder Aleppo und in christlichen oder armenischen Familien gehört auch Arak zur Tradition. Das anisbetonte, aus Weintrauben destillierte Getränk wird mit Wasser verdünnt zu Mezze serviert – einer Auswahl an kleinen, meist kalten Gerichten. Die Kombination aus Arak und Maza gilt als Inbegriff der levantinischen Gastfreundschaft. Interessant: Maza kommt vom arabischen Verb mazmaza – was so viel wie „naschen“ bedeutet. Genau wie Arak: den genießt man langsam, in guter Gesellschaft.
Arak: Würziger Anis-Schnaps – mit Wasser gemischt wird er milchig-trüb.
Ist syrisches Essen gesund?
Syrisches Essen gilt grundsätzlich als gesund – vor allem, weil es auf frischen, natürlichen Zutaten basiert. Viel Gemüse, Hülsenfrüchte, Kräuter, Olivenöl, Joghurt und Gewürze sorgen für ausgewogene Nährstoffe, gute Fette und viel Geschmack.
Fleisch kommt eher in Maßen auf den Teller, dafür punkten pflanzliche Proteine wie Linsen, Kichererbsen oder Bohnen.
Auch das gemeinsame und bewusste Essen spielt eine wichtige Rolle.