Kopf aus Ton modellieren – Das Wichtigste in Kürze:
- Was braucht man zum Tonkopf Modellieren? Für das Modellieren eines Kopfes aus Ton benötigst Du Ton, eine stabile Unterlage, Modellierwerkzeuge und Haushaltsgegenstände wie Messer und Gabel.
- Welches Material eignet sich zum Modellieren? Ton ist ideal zum Modellieren, da er formbar und gleichzeitig stabil ist.
- Kopf selber modellieren: Modelliere selber einen Kopf im Modellier-Workshop in Köln bei Katrin Kleinau.
Einen Kopf aus Ton zu modellieren ist eine faszinierende Kunstform, die sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene begeistert. Mit ein wenig Geduld und den richtigen Techniken kannst Du beeindruckende Tonplastiken frei modellieren – von realistischen Porträts bis hin zu abstrakten Interpretationen. Hier erfährst Du, welche Materialien Du benötigst, wie Du Schritt für Schritt vorgehst und welche Tipps Dir helfen, Deinen eigenen Tonkopf zu modellieren.
Quelle: Bild aus den Kursen von Katrin Kleinau
Welches Material eignet sich zum Modellieren?
Ton ist das optimale Material für das Modellieren von Kopf und Gesicht. Ton lässt sich leicht formen sowie auftragen und abtragen, was ihn ideal für das detaillierte Arbeiten eignet. Fehler können problemlos korrigiert werden, und nach dem Trocknen kann der Ton in verschiedenen Farben bemalt werden. Ton ist vor allem für Anfänger genau das richtige Material, um sich an die plastische Struktur heranzutrauen.
Es gibt auch andere Materialien, die sich zum Modellieren eignen:
- Lufttrocknende Modelliermasse: Hierbei ist kein Brennofen notwendig.
- Plastilin: Trocknet nicht aus und ist ideal zum Üben (Knetmasse auf Ölbasis).
- Wachs: Gut für feine Details geeignet.
- Gips: Härtet schnell aus und ist ideal für Abdrücke oder Reliefs.
Je nach Projekt und Detailgrad kann ein anderes Material besser passen als Ton. Katrin Kleinau rät hierbei, Ton zu verwenden. Andere Materialien eignen sich nicht so optimal, wie Ton.
Was braucht man zum modellieren?
Um einen Kopf aus Ton zu modellieren, benötigst Du folgende Materialien:
- 20 kg Ton (mindestens 25 % Schamotteanteil, Korngröße 1 mm)
- Eine Holzplatte (ca. 30 × 30 cm, 1 cm dick) als Untergrund
- Eine Plastiktüte zum Abdecken beim Trocknen
- Ein Stück Stoff zum Abdecken beim Trocknen
- Modellierhölzer, um das Gesicht detailliert auszuarbeiten
- Ein Messer zum Schneiden des Tons
- Eine Gabel, um Ton anzurauen
- Schaschlikspieße, um Details zu gestalten
- Zeitungspapier, um die Büste zu stabilisieren
- Einen Spiegel, als Hilfe für die Proportionen
- Einen Zollstock, um Maße genau abzumessen
- Stift und Papier für Planskizzen
Kopf aus Ton modellieren – Anleitung
1. Grundform des Tonkopfes erstellen
Für den Kopf aus Ton brauchst Du zunächst die richtigen Materialien und Werkzeuge: Ton (idealerweise mit Schamott-Anteil für mehr Stabilität), Zeitungspapier, eine Holzplatte als Arbeitsunterlage und Modellierhölzer oder einfach Deine Finger, um die Tonwülste zu formen und zu glätten.
Starte mit der Wulsttechnik: Forme Rollen aus Ton und setze sie spiralförmig aufeinander. Achte darauf, dass Du die Kontaktstellen mit einer Gabel anraust, damit die Tonwülste besser haften. So baust Du nach und nach eine hohle Büste in einer Sanduhrform auf, das ist die Basis für Deinen Tonkopf.
Quelle: Bild aus den Kursen von Katrin Kleinau
2. Zwischentrocknung für Stabilität
Lasse den Ton leicht antrocknen, bevor Du weitermachst, damit der Ton stabiler bleibt. Dazu deckst Du die Büste mit einer Plastiktüte ab und legst ein leicht feuchtes Tuch über die Plastiktüte. So kann der Ton gleichmäßig antrocknen, ohne zu schnell auszutrocknen oder Risse zu bekommen.
3. Grobe anatomische Formen des Kopfes modellieren
Sobald der Ton stabil genug ist, kannst Du mit den groben anatomischen Formen starten. Nutze Modellierhölzer oder ein Messer, um die Grundzüge von Kiefer, Hinterkopf und Hals herauszuarbeiten. Dabei helfen Dir ein Zollstock oder ein Lineal, um die Proportionen im Blick zu behalten. Auch Papier und Stift sind nützlich, um Dir Maßskizzen zu machen. So kannst Du sicherstellen, dass Dein Kopf später realistisch aussieht.
Quelle: Bild aus den Kursen von Katrin Kleinau
4. Gesichtszüge ausarbeiten
Forme die Augenhöhlen, Nasenflügel, die Mundpartie und die Ohren. Dafür kannst Du Gabeln und Schaschlikspieße verwenden, um die Konturen einzuritzen und feine Details auszuarbeiten. Modellierhölzer in verschiedenen Größen helfen Dir dabei, die Strukturen möglichst realistisch zu gestalten. Schau dabei immer wieder in den Spiegel und nutze Dein eigenes Gesicht als Vorlage – so wirkt Dein Tonkopf später besonders lebendig und natürlich.
Quelle: Bild aus den Kursen von Katrin Kleinau
5. Proportionen und Dreidimensionalität prüfen
Um sicherzugehen, dass Dein Tonkopf aus allen Perspektiven stimmig wirkt, drehst Du Deine Arbeit regelmäßig, am besten auf einer drehbaren Töpferscheibe, falls Du eine hast. Mit einem Zollstock überprüfst Du die Proportionen und vergleichst sie mit Deinen Maßskizzen.
Quelle: Bild aus den Kursen von Katrin Kleinau
6. Feinheiten und Ausdruck gestalten
Mit feinen Modellierhölzern oder Zahnstochern kannst Du Hautstrukturen, Mimik und kleine Falten gestalten. Diese Details machen Deinen Tonkopf lebendig und einzigartig. Nutze einen feuchten Schwamm und Wasser, um die Oberfläche zu glätten und Übergänge weicher zu gestalten. Schon kleine Unterschiede in der Augenstellung oder Mimik können den gesamten Ausdruck Deiner Büste verändern, hier entscheidest Du, welche Persönlichkeit Dein Kunstwerk bekommt.
7. Finalisierung und Vorbereitung auf das Trocknen und Brennen
Damit Dein Tonkopf gleichmäßig trocknet und keine Risse bekommt, deckst Du die fertige Skulptur locker mit einer Plastiktüte ab. So kann der Ton langsam trocknen und bleibt stabil. Sobald der Tonkopf komplett durchgetrocknet ist, kannst Du ihn brennen lassen. Optional kannst Du ihn nach dem Brennen noch mit Tonfarben bemalen und Deinem Tonkopf so den letzten Schliff verleihen.
Kann man sein Gesicht modellieren?
Ja, Du kannst Dein eigenes Gesicht modellieren, das ist sogar eine sehr kreative Übung. Ein Spiegel hilft Dir, die Proportionen und Details Deines Gesichts genau zu erfassen. Obwohl Fotos als Vorlage dienen können, bietet der direkte Blick in den Spiegel eine bessere dreidimensionale Orientierung.
Über die Autorin: Katrin Kleinau ist seit 20 Jahren Körpertherapeutin, weshalb sie in ihren Kursen auch die Anatomie gut weitergeben kann.