Naturwein: Was steckt hinter dem Trend?

Naturwein: Was steckt hinter dem Trend?

Felix Jungewelter
Aktualisiert am Mo. 25. Aug 2025

Was sind Naturweine? – Das Wichtigste in Kürze:
  • Definition: Naturbelassener, natürlicher Wein ohne unnötige Zusatzstoffe

  • Zutaten: Trauben aus biologischem oder biodynamischem Anbau

  • Herstellung: Spontangärung mit natürlichen Hefen, unfiltriert, ohne industrielle Eingriffe

  • Lust auf Naturwein in Action? Erlebe ihn bei einer REBENGLÜCK Weinwanderung im Rheingau – probieren, genießen, Natur erleben.

Naturwein ist derzeit sehr angesagt und das im wahrsten Sinne des Wortes. Doch was steckt eigentlich hinter dem Begriff Naturwein? Wie unterscheidet er sich von herkömmlichen Weinen und warum gewinnt er immer mehr an Beliebtheit? In diesem Artikel erhältst du einen umfassenden Überblick über die Welt des Naturweins. Alles, was du wissen musst, wird verständlich erklärt, damit du die Besonderheiten dieser Weine besser verstehst.

Was versteht man unter Naturwein?

Naturwein ist eine Form des Weinbaus, die auf Minimalismus setzt. Das Ziel ist es, den Wein so natürlich wie möglich zu belassen, ohne unnötige Eingriffe in den Herstellungsprozess. Das bedeutet, dass der Wein aus Trauben besteht, die auf biologischem oder biodynamischem Weg angebaut wurden, und, dass sowohl während der Herstellung als auch bei der Lagerung weitgehend auf Zusatzstoffe verzichtet wird. Beim Naturwein steht der reine Ausdruck der Traube im Vordergrund. Jeder Jahrgang und das Terroir (Boden, Klima und Umgebung) spiegeln sich authentisch im Geschmack wider.

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Wie unterscheidet sich Naturwein von konventionellem Wein?

Der wichtigste Unterschied liegt im Herstellungsprozess. Während bei konventionellem Wein häufig chemische Hilfsstoffe wie Schwefel, Zucker oder Hefe zugesetzt werden, um Geschmack und Haltbarkeit zu beeinflussen, wird Naturwein so belassen, wie die Natur ihn geschaffen hat. Zusätzlich wird bei Naturwein auf folgende Punkte geachtet:

  • Keine künstlichen Zusatzstoffe: Es werden weder industrielle Hefen noch Schönungsmittel verwendet. Letztere werden in der konventionellen Weinherstellung eingesetzt, um den Wein zu klären, zu stabilisieren und geschmacklich zu harmonisieren.
  • Spontangärung: Die Trauben gären mit natürlichen Hefen, die bereits auf den Schalen der Trauben und im Keller vorhanden sind.
  • Unfiltriert: Naturweine werden selten gefiltert, was ihnen eine oft trübe Optik und intensivere Aromen verleiht.

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Nach welchen Prinzipien wird Naturwein hergestellt?

Die Herstellung von Naturwein orientiert sich an den Prinzipien der biologischen und biodynamischen Landwirtschaft. Dazu gehören:

  • Nachhaltiger Anbau: Die Trauben wachsen ohne chemische Spritzmittel oder synthetische Dünger.
  • Handarbeit: Die Trauben werden meist per Hand geerntet, um die Qualität zu sichern.
  • Schonende Verarbeitung: Während der Weinherstellung wird so wenig wie möglich eingegriffen.
  • Reiner Geschmack: Keine Geschmackskorrekturen, kein Zusatz von Zucker oder Säure.

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Welche Rolle spielen Bio- und biodynamische Standards bei Naturwein?

Die meisten Naturweine werden nach biologischen oder biodynamischen Standards produziert. Während Bio-Weinbau auf synthetische Pestizide verzichtet, geht der biodynamische Ansatz noch einen Schritt weiter: Er betrachtet den Weinberg als ein ganzheitliches Ökosystem und integriert Mondzyklen sowie natürliche Präparate in die Pflege der Reben. Allerdings ist nicht jeder Naturwein automatisch bio-zertifiziert. Manche Winzer verzichten bewusst auf teure Zertifizierungen, arbeiten aber dennoch nach denselben hohen Standards.

Welche geschmacklichen Besonderheiten zeichnen Naturwein aus?

Naturweine bieten ein ganz besonderes Geschmackserlebnis. Sie können komplexer, wilder und manchmal unvorhersehbarer sein als konventionelle Weine. Hier ein paar typische Merkmale:

  • Ungefilterte Aromen: Naturweine haben oft intensive Frucht- oder Kräuternoten.
  • Leichte Spritzigkeit: Durch die natürliche Gärung kann ein leichter "funky" Geschmack entstehen.
  • Individuelle Charakteristik: Naturwein schmeckt so, wie ihn die Natur in diesem Jahrgang hervorgebracht hat.

Warum gewinnt Naturwein zunehmend an Beliebtheit?

Die steigende Nachfrage nach Naturwein ist Teil eines größeren Trends hin zu nachhaltigem und bewusstem Konsum. Viele Menschen suchen nach Produkten, die nicht nur gut schmecken, sondern auch umweltfreundlich hergestellt werden. Außerdem schätzen immer mehr Weinliebhaber das Abenteuer, das Naturweine mit sich bringen: Jeder Schluck ist eine Überraschung, jeder Jahrgang ein Experiment.

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— Felix Jungewelter

Ist Naturwein automatisch vegan?

Nicht unbedingt. Obwohl bei Naturwein auf viele Zusatzstoffe verzichtet wird, können in manchen Fällen tierische Produkte verwendet werden, z. B. Gelatine oder Eiweiß zum Klären des Weines. Allerdings arbeiten die meisten Naturwein-Winzer ohne tierische Hilfsmittel. Achte am besten auf die Kennzeichnung "vegan", wenn Dir das wichtig ist.

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Woran erkennt man echten Naturwein und worauf sollte man achten?

Echten Naturwein erkennst Du an folgenden Merkmalen:

  • Etikettenangaben: Achte auf Begriffe wie "naturbelassen", "unfiltriert" oder "spontan vergoren".
  • Trübes Aussehen: Naturwein ist oft ungefiltert und daher leicht trüb.
  • Händler: Kaufe Naturweine am besten bei spezialisierten Weinhandlungen oder direkt beim Winzer.

Ein besonderer Tipp: Im Rahmen einer REBENGLÜCK Weinwanderung im Rheingau kannst Du Naturwein direkt an den Reben probieren, aus denen er hergestellt wurde. Dabei erlebst Du nicht nur das einzigartige Aroma des Weins, sondern genießt gleichzeitig den Blick auf die malerischen Weinberge und das Rheintal.

Gibt es Besonderheiten bei Lagerung und Servieren von Naturwein?

Ja, Naturweine sind empfindlicher als konventionelle Weine und sollten kühl und dunkel gelagert werden. Einmal geöffnet, sollten sie möglichst zeitnah genossen werden. Beim Servieren kann es sinnvoll sein, die Flasche vorher zu dekantieren (um eventuelle Hefereste zu entfernen).

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Welche Kritikpunkte und Herausforderungen gibt es rund um Naturwein?

Trotz der wachsenden Beliebtheit gibt es auch Kritik:

  • Kurze Haltbarkeit: Naturweine sind weniger stabil und können schneller "kippen".
  • Höhere Preise: Durch die niedrigen Erträgen des naturnahen Weinbaus, die selektive Handlese und das höhere Risiko im Keller sind Naturweine oft teurer.
  • Geschmackssache: Naturwein ist nicht jedermanns Sache und kann für Einsteiger ungewohnt sein.

Hat Naturwein das Potenzial, den Weinmarkt nachhaltig zu verändern?

Naturwein bringt frischen Wind in die Weinwelt. Mit seiner Betonung auf Minimalismus und unverfälschten Geschmack bietet er eine spannende Alternative für alle, die das Besondere suchen. Statt den Markt komplett zu verändern, erweitert er die Vielfalt und zeigt, wie unterschiedlich Wein interpretiert und genossen werden kann. Eine Bereicherung, die neugierig macht und neue Wege eröffnet.

Naturwein ist viel mehr als nur ein Trend. Er ist ein Ausdruck von Handwerkskunst, Nachhaltigkeit und dem Wunsch nach unverfälschtem Genuss.

Was ist Naturwein - FAQ's:

Was sind Naturweine?
Naturweine sind Weine, die so naturbelassen wie möglich hergestellt werden – ohne unnötige Zusatzstoffe, mit Trauben aus biologischem oder biodynamischem Anbau und meist unfiltriert.
Wie wird Naturwein hergestellt?
Die Naturwein Herstellung erfolgt ohne industrielle Hefen oder Schönungsmittel. Die Trauben werden per Hand gelesen und spontan vergoren.