
Sticken lernen: So beginnst Du als Anfänger mit der Stickkunst
Sticken lernen – Das Wichtigste in Kürze:
- Sticken lernen ist einfach – mit ein paar Grundstichen wie Rückstich oder Knötchenstich kannst Du direkt loslegen.
- Du brauchst nur wenig Material – Stoff, Garn, Sticknadel, Rahmen, Einfädler und eine Schere reichen für den Start.
- Es gibt viele Stickstiche – z. B. Geradstich, Kettenstich, Plattstich oder Margeritenstich.
- Perfekte Anfängervorlagen – Blumen, Namen, Sternzeichen oder einfache Muster.
- Lerne Sticken live im Kurs – im Sternzeichen-Stickkurs in Leipzig zeige ich Dir alles Schritt für Schritt.
Sticken liegt wieder voll im Trend – und das völlig zu Recht: Es entspannt, macht kreativ und Du kannst dabei wunderschöne Einzelstücke erschaffen. Ob Du Stoffe verzieren, kleine Kunstwerke gestalten oder einfach mal abschalten willst – sticken lernen ist einfacher, als Du denkst.
Was ist überhaupt Sticken?
Beim Sticken erzeugst Du Symbole, Muster und Motive aus einer Aneinanderreihung von Fäden. Sticken ist ein bisschen wie „Malen mit der Nadel“ – und sehr entspannend für den Alltag.
Die einzelnen Sticktechniken bestehen aus flachen Stichen, Knoten oder kleinen Schleifen, die Du auf Stoff, Papier und mehr anwenden kannst.
Der Ursprung des Stickens lässt sich vermutlich bis vor über 3.000 Jahren nach China zurückverfolgen. Dort waren Drachen, Tiger und vor allem Vögel ein sehr beliebtes Motiv. Aber auch in Ägypten, wo man gerne geometrische Symbole erzeugte, ging man dem Handwerk Sticken gerne nach. Ein langer Weg bis zur modernen Stickerei, die mit vielen Formen und Farben arbeitet. Beim Sticken ist nichts unmöglich, nichts falsch oder richtig. Von Kleidung über Tischdecken bis zu Dekoelementen wird vieles mit Stickereien verschönert.
Was braucht man zum Sticken?
Wenn Du sticken lernen möchtest, brauchst Du gar nicht viel. Hier kommt eine kleine Übersicht:
Stoff
Du kannst fast jeden Stoff besticken. Ich benutze gerne etwas gröbere Baumwollstoffe und Leinenstoff.
Stickgarn
Zum Sticken brauchst Du spezielles Garn – zum Beispiel Sticktwist. Das besteht aus mehreren feinen Fäden, die Du ganz leicht teilen kannst, wenn Du besonders filigran arbeiten möchtest.
Außerdem gibt es noch viele andere Garne, je nachdem, was Du vorhast:
– Mattstickgarn für ein eher gedecktes, mattes Finish
– Perlgarn, das besonders glänzt und etwas dicker ist
– Wollstickgarn für grobere Stoffe oder einen rustikalen Look
– Quiltgarn fürs Handquilten
– Effektgarne mit Glitzer, Metallic oder Farbverlauf für das gewisse Etwas
Und das ist noch lange nicht alles – hier kannst Du richtig kreativ werden.
Sticknadel
Die Wahl der richtigen Nadel macht beim Sticken einen großen Unterschied:
Für gröbere Stoffe wie Leinen reicht oft eine stumpfe Sticknadel – sie gleitet mühelos zwischen den Gewebefäden hindurch, ohne sie zu beschädigen.
Bei fein gewebten Stoffen solltest Du dagegen eine spitze Nadel verwenden, damit Du präzise arbeiten kannst.
Wichtig ist auch: Die Nadelstärke sollte zum Garn passen, damit das Einfädeln beim Sticken besser klappt. Das Nadelöhr muss groß genug sein, damit sich der Faden leicht einfädeln lässt, aber nicht so groß, dass es unschöne Löcher im Stoff hinterlässt.
Stickrahmen
Mit einem Stickrahmen klappt das Sticken viel entspannter als einfach aus der Hand. Der Rahmen hält Deinen Stoff schön straff – so kannst Du gleichmäßiger und präziser sticken.
Stell Dir das Ganze wie eine Trommel vor: Auch da muss das Fell gut gespannt sein, damit der Ton sauber klingt. Genauso sorgt der Stickrahmen für die richtige Spannung – und damit für ein schönes Stickbild.
Einfädler
Wenn Du Dir das Gefummel beim Einfädeln sparen willst, hol Dir unbedingt einen Einfädler. Damit bekommst Du den Faden im Handumdrehen durch das Nadelöhr – ganz ohne Frust. Besonders praktisch, wenn Du öfter die Farbe wechselst oder mit feinem Garn arbeitest. Schnell, einfach und nervenschonend.
Schere und Fineliner oder Bleistift
Was noch fehlt? Eine gute Stoffschere, um Dein Garn und den Stoff sauber zu schneiden – und ein Fineliner oder Bleistift, um Dein Motiv auf den Stoff vorzuzeichnen. Damit hast Du alles beisammen, was Du zum Sticken brauchst.
## Welche Stiche gibt es beim Sticken?
Du brauchst keine riesige Technik-Sammlung, um loszulegen – ein paar Grundstiche reichen völlig aus, um richtig schöne Ergebnisse zu zaubern.
Das Beste daran: Es muss nicht alles millimetergenau sein. Kleine Unregelmäßigkeiten machen Dein Werk oft erst so richtig charmant und lebendig. Also keine Angst vorm ersten Stich – einfach drauflos sticken und ausprobieren!
Wenn Du die Grundstiche ein paar Mal geübt hast, läuft das fast von selbst. Und mit der Routine kommen auch die Ideen. Versprochen.
Rückstich – einer der simpelsten Stickstiche
Der Rückstich ist super für klare Linien, Konturen oder Schriftzüge. Der Rückstich ist wirklich leicht zu lernen.
Rückstich – So geht’s:
1. Stich die Nadel ein paar Millimeter vor dem Startpunkt Deiner Linie von unten nach oben durch den Stoff.
2. Dann führst Du sie von oben nach unten wieder genau am Startpunkt durch den Stoff.
3. Jetzt kommt der nächste Schritt: Wieder von unten nach oben, ein kleines Stück weiter vorne auf der Linie.
4. Und dann wieder zurückstechen, bis zum letzten Ausstichloch.
Du “gehst” also mit jedem Stich ein Stück vor und “kommst” mit der Nadel wieder zurück – daher der Name.
Mach so weiter, bis Deine Linie fertig ist.
Zum Schluss sicherst Du den Faden auf der Rückseite mit ein paar kleinen Stichen oder einem Knoten.
Ideal für: Schrift, Outlines und alles, was sauber umrissen werden soll.
Knötchenstich – einer der hübschesten Stickstiche
Der Knötchenstich (auch French Knot genannt) ist perfekt, wenn Du kleine Akzente setzen willst – zum Beispiel für Blütenmitten, Augen oder dekorative Punkte.
Knötchenstich – So geht’s:
- Stich die Nadel von unten nach oben durch den Stoff.
- Halte den Faden leicht gespannt mit der freien Hand.
3. Wickel den Faden dreimal um die Nadel – locker, aber kontrolliert.
4. Jetzt führst Du die Nadel ganz nah an der ursprünglichen Einstichstelle wieder von oben nach unten durch den Stoff.
5.
Halte den Faden dabei weiterhin leicht gespannt – so bleibt das Knötchen an Ort und Stelle.
So entsteht das kleine Knötchen.
Je nach Anzahl der Wicklungen wird das Knötchen größer oder kleiner. Ideal für: Details, Blumen und verspielte Muster.
Welche Stiche gibt es noch?
Neben Rückstich und Knötchenstich gibt es noch viele weitere schöne Stiche, mit denen Du Deine Stickerei kreativ gestalten kannst. Hier ein kleiner Überblick:
- Geradstich: Der einfachste Stich überhaupt – perfekt für feine Linien, Muster oder Füllungen.
- Kettenstich: Sieht aus wie eine kleine Kette – ideal für geschwungene Linien oder dekorative Akzente.
- Plattstich: Damit kannst Du Flächen aussticken – super für Blätter, Blüten oder Schriftzüge.
- Stielstich: Perfekt für geschwungene Linien, Stiele oder Schrift – sieht ein bisschen gedreht aus.
- Margeritenstich: Ein Klassiker für Blumen – erinnert an einzelne Blütenblätter.
- Grätenstich: Sieht aus wie ein Fischgrätmuster – schön für Blätter oder dekorative Bordüren.
- Rosenstich: Wie eine kleine Rose aus.
- Vorstich: Eine Linie aus kleinen, gleichmäßigen Stichen.
Und das ist längst nicht alles – es gibt noch so viele tolle Stiche zu entdecken. Aber keine Sorge: Du musst nicht gleich alles auf einmal lernen.
Such Dir einfach ein paar Lieblingsstiche aus und leg los. Mit der Zeit wirst Du sicherer, probierst mehr aus und Deine Sammlung wächst ganz von allein.
Ist Sticken leicht zu lernen?
Definitiv ja, Sticken ist leicht zu lernen. Mit den Basic-Stickstichen kannst Du bereits sehr viele, schöne Stick-Projekte angehen. Nimm Dir als Anfänger nur nicht zu viel vor. Beginne mit einigen, wenigen Grundstichen, bevor Du Dich an komplexere Projekte wagst. Wichtig ist, einfach mal anzufangen und dann macht´s die Übung. Das Gute am Sticken ist, dass man den Faden immer wieder lösen kann, wenn man sich verstickt hat. Und es ist so wunderbar handlich. So kannst Du Deine Arbeit überall mit hinnehmen.
Was kann ich als Anfänger sticken? (Ideen für Motive etc.)
- Blumen und Blätter sticken: Ideal, um mit Gerad- oder Margeritenstich zu üben.
- Ein Wort oder Name sticken: Mit dem Rückstich einfach umzusetzen.
- Geometrische Formen sticken: Kreise, Dreiecke, Linien.
- Sonnen, Wolken & Regenbogen sticken: minimalistisch oder verspielt, ganz wie Du magst.
- Pflanzen und Kräuter sticken: wie Lavendel, Eukalyptus oder ein kleiner Kaktus
- Dein Sternzeichen sticken: Ein tolles Einsteigerprojekt – persönlich, schlicht und super schön. Für die Linien reicht der Rückstich, für die Sterne der Knötchenstich. Mehr brauchst Du nicht!