Sauerteig ansetzen: Wie macht man Sauerteig?

Sauerteig ansetzen: Wie macht man Sauerteig?

Gesine Fiedler
Aktualisiert am Th. 05. Sep 2024

Sauerteig ansetzen - Das Wichtigste in Kürze:

  • Sauerteig Zutaten: Mehl und lauwarmes Wasser.
  • Wie macht man Sauerteig: Am ersten Tag setzt Du das Anstellgut an und die folgenden vier Tage fütterst Du den Sauerteig. Ab dem sechsten Tag kannst Du damit backen.
  • Sauerteig füttern: Um den Sauerteig zu füttern, entfernst Du die Hälfte der Mischung aus dem Gefäß und fügst wiederum 50 Gramm Mehl und 50 Milliliter Wasser hinzu.
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Unwiderstehlich aromatisches Brot mit knuspriger Kruste und herrlich luftiger Krume - der Schlüssel ist Sauerteig. Hier erfährst Du, wie Du mit ein wenig Geduld und Sorgfalt, Deinen eigenen Sauerteig ansetzt und freue Dich auf Dein erstes selbstgebackenes Brot.

Sauerteig Zutaten: Was braucht man, um einen Sauerteig anzusetzen?

Den eigenen Sauerteig ansetzen ist gar nicht so kompliziert, wie es vielleicht klingt. Für den Sauerteig benötigst Du nur wenige Zutaten, die Du wahrscheinlich bereits in Deiner Küche hast: Mehl, Wasser und die wilden Bakterien und Hefen aus der Luft.

In welchem Gefäß kann ich den Sauerteig ansetzen?

Um den Sauerteig anzusetzen, kannst Du einfach eine Metall- oder Glasschüssel nutzen.

Wenn der Sauerteig in die Schüssel kommt, sollte noch doppelt so viel Platz bis zum oberen Rand der Schüssel bleiben, da der Teig durch die Fermentation sein Volumen deutlich vergrößern wird.

Decke die Schüssel mit dem Sauerteig nicht ab, damit sich die Bakterien aus der Luft in dem Mehl-Wasser-Gemisch festsetzen und vermehren können.

Achte außerdem darauf, dass das Gefäß sauber und frei von Rückständen ist.

Welches Mehl eignet sich zum Sauerteig ansetzen?

  • Vollkornmehl: Am besten eignet sich frisches Vollkornmehl für Sauerteig, da es am meisten Nährstoffe enthält, die den Bakterien einen optimalen Nährboden liefern

Je nachdem, ob man Weizen-, Dinkel- oder Roggenbrote backen möchte, muss man Weizen-, Dinkel- oder Roggenmehl zum Ansetzen des Sauerteigs verwenden.

Dinkel und Weizen kann man jedoch auch für das jeweilige andere Getreide verwenden.

  • Roggenmehl: Roggenmehl enthält viele natürliche Hefen und Milchsäurebakterien, die den Fermentationsprozess unterstützen, Roggen-Sauerteig hat einen kräftigen, leicht säuerlichen Geschmack und eignet sich hervorragend für herzhafte Brote.
  • Dinkelmehl: Verwende am besten Dinkelvollkornmehl, da es mehr Nährstoffe und Enzyme enthält, welche die Fermentation fördern. Dinkelmehl ist eine gute Wahl für einen milden, nussigen Geschmack.
  • Weizenmehl: Weizenmehl ist vielseitig und einfach zu verarbeiten. Weizensauerteig ansetzen ist ideal für Anfänger, da Weizenmehl leicht verfügbare Zucker und Enzyme bindet, welche die Fermentation ankurbeln. Weizensauerteig hat einen milden Geschmack und eignet sich für eine Vielzahl an Rezepten.

Jemand gibt Mehl in eine Schüssel

Du kannst auch verschiedene Mehlsorten mischen, um den Geschmack und die Textur Deines Sauerteigs zu variieren. Ein häufig verwendetes Verhältnis ist zum Beispiel 50 Prozent Roggenmehl und 50 Prozent Weizen- oder Dinkelmehl.

Beim Sauerteig ansetzen eignet sich feiner gemahlenes Mehl für die ersten Tage besser, da es leichter fermentiert. Wenn Du magst, kannst Du später auf groberes Mehl umsteigen.

"In unserem Brotbackkurs stellen wir zwei verschiedene Teige her, um aufzuzeigen, wie vielfältig Sauerteigbrot sein kann. Backe mit mir ein Kartoffel-Dinkel-Brot mit Kräutern und ein luftiges Weizenbrot."
— Gesine Fiedler

Kann man Sauerteig mit Hefe ansetzen?

Traditionell wird Sauerteig ohne Hefe angesetzt, da die natürliche Hefe aus der Luft und dem Mehl ausreicht, um die Fermentation zu starten. Beim Ansetzen des Sauerteigs geht es gerade darum, die wilden Bakterien und Hefen aus der Luft “einzufangen”. Sie geben dem Sauerteig später ein tolles Aroma.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Wie macht man Sauerteig?

Sauerteig Zutaten:

  • 50 g Vollkornmehl (Weizenmehl oder Dinkelmehl)
  • 50 ml lauwarmes Wasser

Schritt 1: Anstellgut ansetzen

Tag 1 - Starter ansetzen

  • Mische in einem sauberen Glas- oder Metallgefäß 50 Gramm Mehl mit 50 Milliliter Wasser.
  • Rühre den Teig glatt, bis keine Klümpchen mehr zu sehen sind.
  • Lasse das Gefäß für 24 Stunden bei Raumtemperatur stehen.

Schritt 2: Sauerteig füttern

Tag 2 - Erste Fütterung

  • Nach 24 Stunden sollte die Mischung erste Bläschen werfen und bereits leicht aufgegangen sein.
  • Entferne die Hälfte der Mischung (ca. 50 g).
  • Füge erneut 50 Gramm Mehl sowie 50 Milliliter lauwarmes Wasser hinzu und rühre gut um.
  • Lass das Gefäß nun wieder 24 Stunden bei Raumtemperatur stehen.

Tag 3-5 - Sauerteig füttern

  • Wiederhole die Fütterung täglich: Entferne die Hälfte der Mischung und füge wieder 50 Gramm Mehl und 50 Milliliter lauwarmes Wasser hinzu.
  • Lasse den Teig zwischendurch für 24 Stunden stehen

Zwei Gläser mit Sauerteig

Schritt 3: Mit dem Sauerteig backen

Ab Tag 6: Dein Sauerteig ist fertig

  • Dein Sauerteig ist nun bereit zum Backen.
  • Verwende den Teig in Deinen Rezepten oder füttere ihn weiter

Sauerteig weiter füttern

Um Deinen Sauerteig gesund und aktiv zu halten, solltest Du ihn regelmäßig füttern, besonders wenn Du ihn nicht täglich benutzt. Hier sind einige Tipps:

  • Im Kühlschrank lagern: Wenn Du nicht täglich backst, kannst Du Deinen Sauerteig im Kühlschrank aufbewahren. Füttere ihn einmal pro Woche, indem Du ihn aus dem Kühlschrank nimmst, bei Raumtemperatur stehen lässt, bis er Zimmertemperatur erreicht hat, und dann fütterst.
  • Regelmäßig den Sauerteig füttern: Auch wenn der Sauerteig im Kühlschrank aufbewahrt wird, sollte er mindestens einmal pro Woche gefüttert werden.

Praktische Tipps für den Sauerteig

  • Wasserqualität beachten: Verwende gefiltertes oder abgekochtes Wasser, um Verunreinigungen zu vermeiden.
  • Raumtemperatur bewahren: Halte eine gleichmäßige Temperatur von 20-25 Grad Celsius, um die Fermentation zu fördern.
  • Sauberkeit: Achte unbedingt darauf, dass alle verwendeten Utensilien sauber sind, um unerwünschte Bakterien zu vermeiden.
"Das erste Mal Sauerteigbrot selber Backen ist ein echtes Erlebnis. In meinem Brotbackkurs teile ich viele wertvolle Tipps mit Dir, sodass Du bald nicht mehr ohne willst."
— Gesine Fiedler

Ein Backkurs, bei dem Sauerteigbrot gebacken wird

Wie lange dauert es, einen Sauerteig anzusetzen?

Es dauert fünf Tage, den Sauerteig anzusetzen. Ab dem sechsten Tag kannst Du den Sauerteig verwenden bzw. ihn weiter füttern.

Sauerteig Rezeptideen: Wofür kann Sauerteig verwendet werden?

  • Sauerteigbrot
  • Sauerteig-Brötchen
  • Sauerteig-Pizza
  • Sauerteig-Pfannkuchen
  • Für alle Kuchen, die man sonst mit Hefe machen würde (Blechkuchen, Zimtschnecken, Donuts, Waffeln,...) - mit ein bisschen mehr Zeit ist Sauerteig viel besser als Hefe, da die Gebäcke aromatischer werden und vor allem länger saftig bleiben.
  • Für leckere Chips oder Cracker: Einfach den Sauerteig, den man nicht mehr braucht, mit etwas Mehl und Wasser und ein paar Gewürzen mischen und dünn auf ein Backpapier streichen, dann bei 200 Grad knusprig backen

Zwei Sauerteigbrotlaibe

Sauerteig ansetzen - FAQ:

Kann man Sauerteig mit Dinkelvollkornmehl ansetzen?

Ja, Sauerteigbrot kann mit Dinkelvollkornmehl angesetzt werden. Andere Varianten sind Roggenmehl oder Weizenmehl.

Bei welcher Temperatur sollte man den Sauerteig ansetzen?

Setze den Sauerteig bei Raumtemperatur an. Die ideale Temperatur liegt bei 20 bis 25 Grad Celsius. In diesem Temperaturbereich fühlen sich die Hefen und Milchsäurebakterien besonders wohl und arbeiten am effektivsten. Stelle den Sauerteig nicht an die Heizung.

Was ist der Unterschied zwischen Sauerteig und Anstellgut?

Sauerteig ist der große Überbegriff für das Fermentationsprodukt aus Mehl und Wasser. Anstellgut ist spezifisch der Part, den man in einem Glas im Kühlschrank aufbewahrt, um daraus dann den Ansatz (weiterer spezifischer Begriff) für den Brotteig herzustellen- es ist also eine Art Unterkategorie vom Sauerteig, aber genau genommen auch Sauerteig, es hilft nur zu unterscheiden bei welchem Arbeitsschritt man gerade auf dem Weg zum Brot ist.