Pflanzenterrarium selber machen: So bringst Du ein Stück Natur in Dein zu Hause

Pflanzenterrarium selber machen: So bringst Du ein Stück Natur in Dein zu Hause

Aurélie Morgen
Aktualisiert am Th. 05. Sep 2024

Pflanzenterrarien bringen nicht nur ein kleines Stück Natur in Deine vier Wände, sondern sind auch ein echter Hingucker. Erfahre hier, wie Du Dein Pflanzenterrarium im Glas selber machen kannst und was Du für das grüne DIY-Projekt brauchst.

Pflanzenterrarium selber machen - Das Wichtigste in Kürze:

  • Pflanzenterrarien sind in sich geschlossene Ökosysteme: Die Pflanzen leben in einem Glas.
  • Ein Pflanzenterrarium mit Deckel im Glas muss lediglich zwei bis dreimal im Jahr gegossen werden - sie sind also sehr pflegeleicht.
  • Materialien für das DIY Terrarium: Glas mit Deckel, die passenden Pflanzen, Moos, Erde, Blähton und Dekoelemente.
  • Die Pflanzen im Terrarium sollten hin und wieder zurechtgeschnitten werden, sodass sie in dem Glas ausreichend Platz haben.

Was ist ein Pflanzenterrarium?

Pflanzenterrarien sind Mini-Ökosysteme, die aus Pflanzen und Moos in Glasgefäßen bestehen. Die faszinierende und pflegeleichte Variante sind sogenannte "geschlossene" Terrarien in Gläsern mit Deckel. In diesen besonderen Terrarien bleibt das Wasser im Kreislauf. Die Pflanzen sind dadurch autark - Kreislaufwirtschaft im Kleinen! Deshalb muss man Pflanzenterrarien nur sehr wenig gießen: zwei bis dreimal Gießen pro Jahr reicht.

"Hast Du Lust, Dein eigenes Pflanzenterrarium zu erstellen? In meinem Workshop stehen alle Materialien für Dich bereit und ich erkläre Schritt für Schritt, wie Dein Flaschengarten zum echten Hingucker wird."
— Aurélie (Petite Jungle)

Foto: © Chloé Desnoyers

Eine Frau gestaltet ein Pflanzenterrarium.

Wie funktioniert ein Pflanzenterrarium?

Ein Pflanzenterrarium wird nach der Herstellung gewässert. Die Pflanzen nehmen das Wasser durch ihre Wurzeln auf und schwitzen es durch die Blätter wieder aus. Die Substrate lassen ebenfalls Wasser verdunsten. Kondenswasser bildet sich auf dem Pflanzenterrarium-Glas, weil es immer einen kleinen Temperaturunterschied zwischen dem Inneren des Glases, wo sich Wärme sammelt und dem Äußeren des Pflanzenterrariums, wo es kälter ist, gibt. Dieses Kondenswasser rieselt wieder in die Erde. Deshalb müssen Pflanzenterrarien so wenig gegossen werden.

Sind Pflanzenterrarien ein neuer Trend?

Pflanzenterrarien existieren bereits seit zwei Jahrhunderten! Sie sind auch ein Stück Botanikgeschichte und haben den Transport von Pflanzen weltweit revolutioniert. Nathaniel Ward, ein Londoner Insekten- und Pflanzensammler, hat das Prinzip bekannt gemacht. Er entwarf sogenannte "Wardian Cases" aus Holz und Glas. Diese wurden verwendet, um Pflanzen auf sehr langen Reisen um die Welt zu schicken. Weit entfernte botanische Gärten konnten dadurch plötzlich Pflanzen austauschen und studieren. Vor den "Wardian Cases" war es extrem schwierig, tropische Pflanzen auf Schiffen zu transportieren. 80 Prozent von ihnen starben meistens, weil es an Bord an ausreichend Wasser mangelte. Auch Nutzpflanzen reisten durch die Vorgänger der Pflanzenterrarien und etablierten sich in verschiedenen Regionen der Welt, wie zum Beispiel Tee oder Kaffee.

Ein Pflanzenterrarium auf einem Tisch

Wie nennt man ein Terrarium nur mit Pflanzen?

Ein Terrarium mit Pflanzen wird in Deutschland oft als "Flaschengarten" oder "Garten im Glas" bezeichnet. In anderen Ländern hat sich der Begriff "Terrarium" - aus dem Lateinischen 'terra' (deutsch: Erde) für Pflanzenterrarien etabliert.

Was braucht man für ein Pflanzenterrarium?

Diese Materialien benötigst Du für ein geschlossenes Pflanzenterrarium im Glas:

  • Ein Glas mit Deckel: Kork oder Glas sind geeignete Materialien für den Deckel.
  • Pflanzen, die eine konstant warme und feuchte Atmosphäre mögen: Das sind meistens Zimmerpflanzen, die aus tropischen Regionen der Welt stammen - zum Beispiel Kaffeepflanzen, Calatheas und auch Philodendrons oder Ficus-Arten. Die Pflanzen, die bei uns draußen wachsen, sind als Pflanzen für ein Pflanzenterrarium meistens weniger geeignet, mit ein paar Ausnahmen.
  • Moos: Am besten eignet sich Polstermoos, das man bei gut sortierten Floristen finden kann.
  • Erde: Gewöhnliche Blumenerde klappt meistens, Bonsaierde oder Kräutererde eignet sich auch gut, um ein Pflanzenterrarium selber zu machen. Hauptsache, die Erde ist nicht zu kompakt und zu nährstoffreich.
  • Drainageschicht: Damit die Wurzeln nicht im staunassen Boden stehen, benötigt das Pflanzenterrarium eine Drainageschicht. Diese kann zum Beispiel mit Blähton gebildet werden.
  • Dekoelemente: Zum Beispiel schöne Steine, die man gesammelt hat, Seeglas oder auch kleine Plastikfiguren (Modellbau, Lego, Playmobil), die man im Terrarium in Szene setzen kann.
  • Destilliertes Wasser zum Gießen und ein Messbecher.
  • Ein paar Werkzeuge: Ein Löffel, ein Pinsel.
"Bist Du auf der Suche nach einem ganz besonderen Event für Dein Team oder möchtest Du Deinen Geburtstag mal etwas anders feiern? Kreiert mit mir ein Mini Pflanzenterrarium und verbringt eine tolle Zeit zusammen."
— Aurélie (Petite Jungle)

PetiteJungle_Workshop_2.jpg

Wie pflegt man ein Pflanzenterrarium?

Ein Pflanzenterrarium muss zwei bis dreimal pro Jahr gewässert werden. Die Menge Wasser hängt von der Größe des Glases und dem Material des Deckels ab.

Ab und zu – zum Beispiel beim Gießen – schneidest Du die Pflanzen. Sie werden, wie bei Bonsais, in einer geeigneten Größe für das Glas gehalten.

Wichtig ist auch der Standort: Stelle das Pflanzenterrarium nicht in die volle Sonne. Das war’s schon!

Was für andere Pflanzenterrarien gibt es?

Sukkulenten und Kakteen sollten nicht in geschlossene, feuchte Terrarien gepflanzt werden, da dies nicht ihrem Lebensraum entspricht. Sie bevorzugen volle Sonne und Trockenheit. Man kann jedoch schöne dekorative "offene" Terrarien bauen, mit demselben Schichtsystem wie bei geschlossenen Terrarien. Geeignete Gläser sind zum Beispiel Glasschalen mit einer breiten Öffnung.

So bastelst Du Dein eigenes Pflanzenterrarium

In fünf Schritten kannst Du ein Pflanzenterrarium selber machen:

  1. Verteile die Drainageschicht am Glasboden. Schichte darauf die Erde. Drücke die Erde ein wenig an. Erde und Drainage sollten etwa ein Viertel bis ein Drittel des Glases ausfüllen.
  2. Mit der Spitze Deines Pinsels formst Du ein Pflanzenloch in der Erde. Dort kommen die Wurzeln Deiner Pflanze rein.
  3. Pflanze drumherum ein paar Stücke Moos.
  4. Verteile ein paar Dekoelemente zwischen den Pflanzen: Kies, Dekosteine, Seeglas, kleine Figuren.
  5. Am Ende gießt Du das Pflanzenterrarium mit einer kleinen Menge Wasser. Für ein 5-Liter-Glas benötigst Du z. B. nur 60 ml Wasser.

Jemand hält ein Mini Pflanzenterrarium

Ein Terrarium Workshop mit Aurélie von Petite Jungle Studio:

Petite Jungle ist ein Terrarien-Studio in Berlin, gegründet von der Landschaftsarchitektin Aurélie Morgen. Aurélie lebt seit 2009 in Berlin, wo sie 2018 ihr Label Petite Jungle gegründet hat, um ihre Leidenschaft für die kleinen selbstversorgenden Gärten anderen weiterzugeben.

Sie organisiert regelmäßig Workshops rund um das Thema “Garten im Glas”. Mit viel Liebe zum Detail und vielen Tricks und Tipps wird sie Dich durch die Herstellung Deines eigenen Terrariums führen: Welche Pflanzen und Materialien sind geeignet? Wie kann ich sie pflegen und wie löse ich Probleme mit meinem Terrarium? Welche Designprinzipien helfen bei der Gestaltung dieser Miniwelten?

"Ein Terrarium Workshop ist auch eine tolle Gelegenheit, um mehr über Zimmerpflanzen zu verstehen: Wie teile ich Pflanzen? Welche Substrate mögen sie? Warum sollte man Pflanzen nicht im Staunässe lassen? Welches Licht ist geeignet, um meine Pflanzen im Winter bei Laune zu halten, und kann ich Terrarienpflanzen vermehren? Das alles wirst Du lernen!"
— Aurélie (Petite Jungle)