Die Wahrheit über Kaffee: Ist Kaffee gesund?

Volker Behrendt Aktualisiert am Di. 09. Apr.. 2024

Kaffee ist ein fester Bestandteil unseres Alltags. Um das Thema Kaffee drehen sich viele Mythen, Halbwahrheiten und Halbwissen. Damit möchte ich ein wenig aufräumen und Dein Interesse für guten Kaffee wecken - den ersten Schritt hast Du ja schon getan, indem Du diesen Artikel gelesen hast, zumindest bis hierher. Dieser Artikel soll Licht ins Dunkel bringen und die Frage klären: Ist Kaffee gesund oder nicht?

Das Wichtigste in Kürze:

  • Kaffee kann gesundheitliche Vorteile bieten, aber auch Nachteile mit sich bringen.
  • Kaffee enthält Koffein, das belebend wirkt und die Stimmung verbessern kann.
  • Antioxidantien im Kaffee können freie Radikale bekämpfen.
  • Übermäßiger Kaffeekonsum kann jedoch zu Schlafstörungen, Angst und Unwohlsein führen.

Wo kommt der erste Kaffee her?

Seit dem Ende des 10. Jahrhunderts begleitet uns Kaffee, seit die ersten Kaffeepflanzen um 950 n. Chr. in Äthiopien entdeckt wurden. Im Laufe der Zeit wurde der Kaffeegenuss perfektioniert. Im 16. Jahrhundert erreichte der Kaffee Wien und begann von dort aus seinen weltweiten Siegeszug. Ursprünglich ein Luxusgenuss, war seine Ausfuhr bis dahin strafbewehrt.

Bild von Kaffeebohnen

Ist Kaffee gesund oder ungesund?

Die Antwort auf diese Frage ist komplex. Kaffee kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Ein mäßiger Kaffeekonsum kann sich aber positiv auf die Stimmung, die Konzentration und sogar auf die Bekämpfung freier Radikale auswirken. Kaffee enthält nämlich Antioxidantien, die helfen können, freie Radikale zu bekämpfen. Freie Radikale sind instabile Moleküle, die auf natürliche Weise im Körper entstehen und, wenn sie im Übermaß vorhanden sind, oxidative Schäden an Zellen und Geweben verursachen können. Diese Schäden werden häufig mit verschiedenen Krankheiten und dem Alterungsprozess in Verbindung gebracht.

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Warum ist Kaffee gesund?

Der im Kaffee enthaltene Wirkstoff Koffein ist ein natürliches Stimulans, das die geistige Wachheit und Konzentration steigern kann. Koffein kann auch die Produktion von Neurotransmittern wie Dopamin und Noradrenalin anregen, was zu einer besseren Stimmung und mehr Energie führt. Darüber hinaus enthält Kaffee Antioxidantien, die helfen können, freie Radikale zu bekämpfen und somit das Risiko von Zellschäden zu verringern.

"Wenn Du den Kick brauchst, um wach zu werden, dann trinke einen großen Pott Kaffee-der enthält deutlich mehr gelöstes Koffein, als ein winziger Espresso"
— Volker (Kaffeemanum)

Ist Kaffee mit Milch auch gesund?

Hier kann ich ein klares Jein vermelden: Milch nimmt dem Kaffee etwas von seiner „Schärfe“ und macht ihn dadurch auf der Zunge verträglicher.

Das war auch der Grund, warum ich früher Milch in den Kaffee getan habe, um diese meist dunkle Brühe irgendwie trinkbar zu machen. - Volker von Kaffeemanum

Aber: Guter Kaffee braucht weder Milch noch Zucker. Kaffee enthält, ähnlich wie Rotwein, 800 - 1.000 Aromen. Also eine sehr komplexe Angelegenheit, die man nicht mehr richtig schmeckt, wenn man Milch in sein Kaffeegetränk gibt. Natürlich gilt hier: Jeder, wie er mag.

Ein durchsichtiges Glas, in dem Kaffee mit Milch aufgegossen wird.

Ist es gesund, jeden Morgen Kaffee zu trinken?

Mäßiger Kaffeekonsum, also etwa 3–4 Tassen pro Tag, wird von vielen Experten als gesund angesehen. Täglicher Kaffeegenuss kann die geistige Wachheit fördern und vor bestimmten Krankheiten schützen. Übermäßiger Kaffeekonsum, insbesondere am Abend, kann jedoch zu Schlafstörungen und Unruhe führen.

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Welche Nachteile hat Kaffee?

Obwohl Kaffee viele gesundheitliche Vorteile bieten kann, gibt es auch potenzielle Nachteile.

In der Vergangenheit gab es sogar Versuche, Kaffee als gesundheitsschädlich einzustufen und zu verbieten. Letztlich scheiterten diese Bemühungen jedoch daran, dass die anregende Wirkung des Koffeins einfach zu verlockend war. Bei den meisten von uns löst Koffein ein angenehmes Hochgefühl aus. Dieses „Hochgefühl“ hat übrigens eine klare Ursache: Die edlere Arabica-Kaffeebohne enthält etwa 1 % Koffein, die Robusta-Bohne sogar bis zu dreimal so viel. Ein reiner Robusta-Kaffee ist geschmacklich eine echte Herausforderung, denn er ist kräftig und intensiv. In einem Espresso sorgt Robusta jedoch für eine fantastische Crema. Das erklärt auch, warum viele Espressosorten einen gewissen Anteil Robusta enthalten. Und ja, man kann sich tatsächlich, mit Koffein „aufputschen“, allerdings braucht man dafür 3 bis 5 Liter Kaffee. Wer schon einmal zu viel Energy-Drink getrunken hat, kennt das unangenehme Herzrasen und Unwohlsein.

Kaffeetrinken kann auch süchtig machen und Entzugserscheinungen hervorrufen, wenn der Konsum abrupt reduziert wird.

Gibt es denn auch Nachteile beim Genuss von Kaffee: Ja, und zwar können diese sein:

  • Schlafstörungen in Folge von überhöhtem Kaffeekonsum am Abend
  • Angst und Nervosität
  • Setzt man Kaffee ab, kann es zu Kopfschmerzen und Unwohlsein kommen, da dem Körper sein „Droge“ genommen wird - dies verschwindet aber meist von selbst nach ein paar Tagen

Warum sind Qualität und Herkunft des Kaffees wichtig?

Wie bei jedem Lebensmittel ist die Qualität der Zutaten entscheidend: Wenn ich beim Discounter für 500 g Kaffee 4,99 € bezahle, wovon noch 7 % Mehrwertsteuer und ca. 1,10 € Kaffeesteuer abgehen, bleibt für den eigentlichen Kaffee nicht viel übrig. Natürlich sollen auch die Produzenten fair bezahlt werden, die Logistiker etc. Das ist das eine. Das andere ist natürlich die Qualität, die auch bezahlt werden muss: Ein Kaffeebauer, der etwas auf sich hält, geht ähnlich wie ein Winzer mehrmals über seine Plantage und erntet nur die reifen Früchte von Hand. Schüttle ich alles vom Baum, sind natürlich auch unreife Früchte, Zweige etc. dabei. Also lieber einen Euro mehr investieren und dafür eine hohe Qualität bekommen.

Beim Kaffeeröstseminar bei Berlin von Kaffeemanum tauchst Du tief in die Welt des Kaffees ein. Hier erfährst Du nicht nur spannende Fakten über die Herkunft und das Rösten von Kaffee, sondern kannst auch selbst Hand anlegen.

Eine Person prüft Kaffeebohnen, die aus einer Kaffeerostanlage kommen. Foto: © Kaffeemanum

Aber probiere mal einen Kaffee aus einer Kleinrösterei und Du wirst überrascht sein, wie grundlegend anders Kaffee schmecken kann. Außerdem rösten die Röster aus kleinen Röstereien bei deutlich niedrigeren Temperaturen (meist bis max. 200 Grad) und auch deutlich länger als die Industrie, nämlich ca. 15–20 min. Hinzu kommt, dass Kaffee unangenehme Chlorogensäuren enthält (die bei manchen Menschen ein unangenehmes Aufstoßen verursachen). Und diese unangenehmen Säuren werden erst während des Röstprozesses abgebaut - der Kaffee ist also deutlich verträglicher. Industriekaffee wird in Chargen von bis zu 500 kg bei ca. 500 Grad ca. 5 Minuten geröstet - die Säuren können sich also nicht abbauen.

Kaffeepulver pro Tasse: Wie viel Kaffeepulver?

Die Menge des Kaffeepulvers pro Tasse kann variieren, je nach persönlicher Vorliebe und Kaffeeart. Die Zubereitung von Kaffee ist eigentlich ganz simpel: als Filterkaffee werden etwa 5–8 Gramm Kaffeepulver pro 100 ml Wasser empfohlen. Oder man nimmt einen Vollautomaten, bei dem man die Intensität, und damit die Menge des Kaffeemehls festlegen kann. Aber auch hier sollte man auf den Mahlgrad achten, der ganz wichtig ist. Als Faustformel gilt: Der Kaffee sollte noch als Strahl durchlaufen und nicht tröpfeln, denn dann wird er über extrahiert. Zu dick sollte er Strahl auch nicht sein, dies deutet auf zu grob gemahlenes Kaffeemehl hin. Und die Fans vom Siebträger zur Espresso-Herstellung wissen eh, was sie tun!

 Eine Kaffeeröstmaschine Foto: © Kaffeemanum

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Und nun viel Spaß beim Genuss von Kaffee!