
Küchengewürze – Diese Küchengewürze sollten in keiner Küche fehlen
- Hochwertige Küchengewürze erkennst Du an luft- und lichtdichter Verpackung sowie reinen Zutaten ohne Zusätze.
- Einige Grundgewürze für die Küche sind unverzichtbar: Pfeffer, Paprika, Kreuzkümmel, Curry, Sumach und Tonkabohne.
- Exotische Gewürze wie Cajun oder Roter Kampot-Pfeffer bringen Abwechslung und neue Aromen in Deine Gerichte.
- Wer Gewürze zum Kochen bewusst auswählt, hebt einfache Rezepte auf ein neues Geschmackslevel.
- Tipp: Das Gewürzseminar in Hamburg mit Gewürz‑Sommelier Andreas Ständike eröffnet sensorisch und kulinarisch neue Horizonte.
Kochen ist Leidenschaft, Kreativität und vor allem Genuss. Mit den richtigen Gewürzen lassen sich Gerichte auf ein neues Level heben. Doch welche Gewürze sollte man unbedingt im Regal haben und woran erkennt man gute Qualität? Darüber haben wir mit dem Hamburger Gewürzsommelier Andreas Ständike gesprochen.
Woran erkennt man hochwertige Gewürze?
Für Verbraucher ist es schwierig, im Supermarkt die Qualität von Gewürzen einzuschätzen. Probieren darf man schließlich nicht. Dennoch gibt es drei Kriterien, die schon beim Einkauf helfen, die Qualität der Gewürze einzuschätzen:
1. Die Gewürze sind luftdicht verpackt:
Sauerstoff ist der Feind jedes Gewürzes. Ein ständiger Luftaustausch führt dazu, dass ätherische Öle entweichen und das Aroma verloren geht.
2. Die Gewürze sind lichtdicht verpackt:
Viele ätherische Öle sind lichtempfindlich und zerfallen unter Sonneneinstrahlung. Verpackungen mit Sichtfenstern oder transparenten Bereichen sind daher ein Hinweis auf mindere Qualität. Ein Hersteller, der Premium-Gewürze anbietet, würde sie nicht lichtdurchlässig abfüllen.
3. Zutatenliste der Gewürze prüfen:
In einer guten Gewürzmischung steckt nichts außer Gewürzen. Zusätze wie Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe oder Streckmittel (z. B. Salz, Zucker) sind ein Warnsignal.
Wichtig: Diese Merkmale allein garantieren noch keine Spitzenqualität. Auch in einer perfekt verpackten Dose kann sich ein minderwertiges Gewürz befinden.

Welche Gewürze gehören in jede Küche?
Natürlich hängt die Wahl immer vom eigenen Kochstil ab. Doch einige Gewürze und Mischungen sind so vielseitig, dass sie Erwähnung finden sollten.
1. Küchengewürz: Pfeffer – die unendliche Vielfalt
Pfeffer ist das wohl wichtigste Gewürz überhaupt – und doch oft unterschätzt. Es gibt hunderte Sorten mit sehr unterschiedlichen Aromen. Einige herausragende Beispiele:
- Tellicherry-Pfeffer: Stammt aus Indien und ist besonders aromatisch, da er aus vollreifen roten Pfefferbeeren gewonnen wird, nicht aus grünen, wie üblich. Tellicherry-Pfeffer ist vielseitig und universell einsetzbar.
- Timut-Pfeffer: Verwandt mit dem chinesischen Szechuanpfeffer, aber aus Nepal. Sein klares Grapefruit-Aroma macht ihn zu etwas ganz Besonderem. Passt hervorragend zu asiatischen Gerichten, Gemüse, Lachs, Geflügel, Suppen oder Tatar.
- Roter Kampot-Pfeffer: Ein echter roter Pfeffer aus Kambodscha (nicht zu verwechseln mit Rosa Pfeffer, der botanisch gar kein Pfeffer ist). Intensiv scharf und gleichzeitig fruchtig. Ein Genuss zu Rind, Wild, Geflügel, aber auch zu Schokolade und Früchten.
- Schokoladenpfeffer (kurzer Langer Pfeffer): Eine weniger bekannte Variante des Langen Pfeffers. Kleinere Fruchtstände (1–2 cm statt 4–5 cm) mit betörendem Aroma. Schokoladenpfeffer zeichnet sich aus durch eine kräftige Kakao-Note und seine anhaltende Schärfe. Ideal für dunkles Fleisch, Wild, Kalbfleisch, fettreiche Fische wie Lachs und sogar für Desserts.
- Sylter Pfeffermischung: Eine edle Mischung, die durch die Kombination verschiedener Pfeffer und Zutaten beeindruckt. Besonderheit: Die Sylter Pfeffermischung enthält keinen Chili, sondern scharfen Gelbsenf zur Schärfung. Vielseitig einsetzbar für Fleisch, Fisch, Gemüse und ein echtes Highlight im Gewürzregal.

2. Küchengewürz: Geräucherte Paprika für Tiefe und Raucharoma
Über Eichenholz geräucherte Paprika verleiht Gerichten ein kräftiges Raucharoma. Sie sorgt für Tiefe in Schmorgerichten wie Gulasch oder Braten und ist auch für die spanische Wurst Chorizo charakteristisch.
3. Küchengewürz: Cajun – Die Würze aus Louisiana
Die Cajun-Mischung stammt aus dem Mississippi-Delta und ist unverzichtbar in Gerichten wie Jambalaya oder Gumbo. Sie passt zu Eintöpfen mit Meeresfrüchten, Krustentieren, Geflügel und Schweinefleisch. Auch als Dip in Quark oder Frischkäse macht sie eine gute Figur.
4. Küchengewürz: Curry für farbenfrohe Vielfalt
- Rote-Bete-Curry: Harmoniert wunderbar mit Kokosmilch und verleiht Gemüse-, Geflügel- und Fischgerichten eine fruchtig-süßliche Note. Wurde von der Zeitschrift Stern einmal als „ein Tanz im Mund“ bezeichnet.
- Bananen-Curry: Samtig, fruchtig und tief aromatisch. Besonders köstlich zu Reisgerichten mit Geflügel oder Gemüse, ebenso als Sauce mit Kokosmilch.
5. Küchengewürz: Sumach – Das säuerliche Highlight
Sumach wird auch „Essigbaumgewürz“ genannt und stammt meist aus der Türkei. Sein feinsäuerliches Aroma passt zu Salaten (z. B. Tomaten-, Gurken- oder Blattsalaten), aber auch zu Grillgerichten, Reis oder Linsensuppen.
6. Küchengewürz: Kreuzkümmel – Der Orient im Gewürzregal
Nicht zu verwechseln mit unserem heimischen Kümmel. Kreuzkümmel (Cumin) ist essenziell für orientalische Aromen.
Tipp: Immer frisch gemahlen oder im Mörser zerstoßen verwenden, um das volle Aroma zu bewahren.
7. Küchengewürz: Tonkabohne – Vanille trifft Bittermandel
Ein außergewöhnliches Gewürz, das durch sein intensives Aroma besticht. Perfekt für Desserts, Kuchen oder heiße Schokolade. Sie kann ausgekocht oder fein gerieben werden – allerdings sparsam dosieren, da sie sehr intensiv schmeckt.
Welche Gewürze sind die Grundgewürze?
Zu den „Grundgewürzen“ zählen oft Lorbeerblätter, Nelken, Wacholderbeeren oder Piment – Zutaten, die früher in jeder Küche selbstverständlich waren, heute aber kaum Beachtung finden.
Es lohnt sich, diese Grundgewürze wieder häufiger zu verwenden:
- Lorbeerblätter im Reis- oder Kartoffelwasser bringen überraschende Aromenvielfalt.
- Nelken oder Piment veredeln nicht nur Schmorgerichte, sondern auch einfache Beilagen.
- Wacholderbeeren passen hervorragend zu Wild, aber auch zu Krautgerichten.
Kleine Kniffe wie diese eröffnen ganz neue Geschmackswelten und lassen die „alten“ Gewürze wieder glänzen.
Ob edle Pfeffersorten, exotische Currys oder klassische Küchenhelfer, Gewürze sind die geheimen Stars am Herd. Sie bestimmen, ob ein Gericht solide oder außergewöhnlich wird. Wer auf Qualität achtet und sein Regal mit einer Mischung aus bewährten Basics und spannenden Spezialitäten bestückt, hat für jede kulinarische Idee das richtige Aroma parat.
Über den Autor: Andreas Ständike ist zertifizierter Gewürz-Sommelier mit über 20 Jahren Erfahrung in der Gewürzbranche. Seine Karriere begann in der Spitzengastronomie, wo er sein Handwerk als Koch perfektionierte. Mit seinem fundierten Wissen berät er Unternehmen und Start-ups im Food- und Getränke-Bereich und entwickelt einzigartige Gewürzkompositionen. In Seminaren vermittelt er praxisnahes Wissen rund um Gewürze.