Die Herkunft der Kakaobohnen: Woher kommt Kakao?

Nina Aktualisiert am Di. 09. Apr.. 2024

Aus Kakao wird eine der beliebtesten Süßigkeiten überhaupt hergestellt – die Schokolade. Aber wo kommt der Kakao ursprünglich her und wofür wurde die Kakaofrucht früher eingesetzt? Folge der erstaunlichen Reise der Kakaobohnen, von ihrem Ursprung im Amazonas-Regenwald, ihrer Bedeutung bis hin zum heutigen Anbau.

Woher kommt Kakao - Das Wichtigste in Kürze:

  • Ursprünglich kommt Kakao aus dem Amazonas-Regenwald in Südamerika.
  • Kakao Wortherkunft: Das Wort stammt von der Sprache Nahuatl ab - "cacahuatl" bedeutet "bitteres Getränk" und "xoco-atl" heißt "heißes Wasser".
  • Heute wird der Großteil des Kakaos in Westafrika angebaut (65 %).
  • Beim Kauf von Schokolade solltest Du auf das Fairtrade- und Öko-Siegel achten.

Kakao Herkunft: Wo kommt Kakao ursprünglich her?

Kakao hat seinen Ursprung im Amazonas-Regenwald in Südamerika und wird dort seit Tausenden von Jahren angebaut. Die Mayas, Azteken und Olmeken waren die ersten Kulturen, die Kakao kultivierten. Diese indigenen Völker waren Pioniere im Anbau und der Entwicklung von dem, was wir heute als Schokolade kennen.

Die ersten Spuren von Theobromin, aus der Kakaofrucht, wurden auf Tonscherben, die vermutlich mehr als 4.000 Jahre alt sind, entdeckt. Die Mayas nutzten Kakaobohnen als Währung und für Rituale. Später verehrten sie die Trinkschokolade als Trank der Götter. Wahrscheinlich war der Konsum von Kakao bei den Azteken dem Adel vorbehalten. Die Olmeken bereiteten aus Kakaobohnen eine Trinkschokolade zu und tranken die Schokolade während Ritualen oder als Medizin.

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Kakao Wortherkunft: Woher stammt das Wort Kakao?

Das Wort “Kakao” leitet sich von zwei Wörtern in der Sprache Nahuatl ab, die von den indigenen Völkern verwendet wurden:

  • cacahuatl: Bedeutet wörtlich übersetzt so viel wie “bitteres Getränk”
  • xoco-atl: Bedeutet wörtlich übersetzt “heißes Wasser”

Wie wurde damals Kakao hergestellt und mit welche Zutaten?

Bereits vor über 2500 Jahren war der erste Schritt, um ein gutes Aroma im Kakao zu erhalten, die Fermentation der Kakaobohnen. Das bedeutet, dass bereits die Mayas und Azteken diese Technik der Fermentation und Trocknung in der Bohne sowohl für den Verzehr als auch für den Handel kannten. Für die Zubereitung rösteten sie die Kakaobohnen über dem Feuer, schälten ihn von Hand und zermahlten den Kakao mit Mörsern aus vulkanischem Lavastein. So erhielten sie eine Kakaomasse und mischten diese dann mit heißem Wasser und verschiedenen Gewürzen wie beispielsweise Chili, Zimt, Pfeffer.

Hinweis: Du möchtest Deine eigene Schokolade aus echten Kakaobohnen herstellen? Im Kakao- und Schokoladenworkshop lernst Du Schritt für Schritt wie’s geht.

Kakaobohnen in einer Schale, Kakaoschoten, Zimt und flüssiger Kakao.

Welche Bedeutung hatte Kakao ursprünglich?

Die Mayas begannen vor mehr als 2.500 Jahren mit der Kultivierung der Kakaopflanze. Kakao symbolisierte für sie körperliche Stärke und Langlebigkeit. Sie verwendeten den Kakao als Medizin, als Stimulans und als Stärkungsmittel. Sowohl die Mayas als auch die Azteken betrachteten Kakao als heiliges Lebensmittel, da Kakao für sie ein Geschenk der Götter symbolisierte. Sie benutzten Kakaobohnen als Tauschwährung und opferten Kakao in Ritualen dem Gott Quetzalcoatl aus der aztekischen Mythologie, welcher für die Fruchtbarkeit der Pflanzen verantwortlich ist.

Wie kam der Kakao nach Europa?

Spanische Kolonialisten brachten den Kakao nach Europa. Vorerst blieb der Kakao, mit Zucker gesüßt, ein Statussymbol in Spanien. Erst im 17. Jahrhundert war die Kakaofrucht in ganz Europa verbreitet. Die Nachfrage stieg und wurde so groß, dass in Süd-, Mittelamerika und Ostasien Plantagen für den Anbau von Kakao angelegt wurden. Ein britisches Unternehmen “Fry&Sons” mischte dem Kakao anstatt Wasser im Jahr 1847 zum ersten Mal die Kakaobutter bei und goss die Flüssigkeit in eine Form, wodurch die Tafelschokolade entstand.

Dekorierte Schokoladentafeln in einer Schokoladenform, daneben eine Schale mit Zimt.

Wo wird Kakao heute angebaut?

Heute wird über 65 Prozent des Kakaos in Westafrika angebaut. Zu den wichtigsten Anbauländern von Kakao in Westafrika zählen die Elfenbeinküste, Ghana und Kamerun. Weitere wichtige Anbauländer sind Indonesien, Ecuador, Brasilien und die Dominikanische Republik.

Dabei wird Kakao hauptsächlich in tropischen Regionen innerhalb des 10. Breitengrades um den Äquator angebaut. Der Großteil des weltweiten Kakaoanbaus wird von Kleinbauern gestemmt.

Tipp: Beim Kakao und Schokoladenworkshop begibst Du Dich auf eine Reise auf den Spuren der Kakaofrucht zurück nach Lateinamerika. Du lernst mehr über den Ursprung des Kakaos, wirst Deine eigene Schokoladentafel und einen Kakaodrink herstellen.

Wie wird Kakao angebaut?

Der Anbau von Kakao ist durchaus anspruchsvoll. Der Kakao wird auf kleinen Bäumen, meist in schattigen Gebieten der Tropen angebaut. Zu den besten Wachstumsbedinungen für den Kakaobaum zählen:

  • Ein feuchtwarmes Klima
  • Gleichmäßig verteilte Niederschläge
  • Ein gut durchlässiger Boden mit einem leicht sauren pH-Wert

Die Bäume tragen farbige Schoten, die die Kakaobohnen enthalten, aus denen Schokolade gewonnen wird. Geerntet werden die Schoten in der Regel von Hand, mit einer Machete oder anderen Werkzeugen. Nach der Ernte werden die Schoten vorsichtig geöffnet, die Bohnen entnommen und zum Fermentieren und Trocknen in die Sonne gelegt. Die getrockneten Kakaobohnen werden im Anschluss geröstet, sodass sie den typisch schokoladigen Geschmack entwickeln. Anschließend werden die Kakaobohnen in kleine Stücke, die sogenannten Kakaonibs, zerkleinert. Die Nibs werden zu einer Paste gemahlen, aus der verschiedene Schokoladenprodukte hergestellt werden. Der gesamte Prozess der Kakaoproduktion von der Pflanzung des Baumes bis zum fertigen Schokoladenprodukt kann mehrere Jahre in Anspruch nehmen.

Die dunkle Seite des Kakaoanbaus

Die massenhafte Kakaoproduktion bringt allerdings auch dunkle Seiten mit sich, denn durch den Kakaoanbau wurden viele tropische Gebiete entwaldet. Ein Großteil der Kakaoplantagen wird als Monokultur angelegt, worunter der Boden leidet und die Flächen nach und nach aussterben. Die Kakaopflanzen benötigen eine stetige Bewässerung, wodurch die tropisch-heißen Regionen austrocknen. Zudem erhalten die Bauern, die den Kakao anbauen, oft nur einen winzigen Bruchteil des Preises, der letztendlich beim Kauf des fertigen Produktes ausgegeben wird. Bei einer Tafel Schokolade sind das nur kleine Centbeträge. Für viele Kakaobauern, ist der Ertrag nicht existenzsichernd und sie sind darauf angewiesen, auch ihre Kinder auf der Plantage helfen zu lassen.

Worauf kann ich beim Kauf von Schokolade achten?

Beim Kauf der Schokolade kannst Du darauf achten, Produkte mit Fairtrade und Öko-Siegeln zu kaufen. Auf diesem Weg unterstützt Du die Kakaobauern und auch den Umweltschutz in der Anbauregion. Es gibt auch Anbieter, die mit dem Ertrag der Schokolade neue Bäume pflanzen und die Verpackung umweltfreundlich gestalten.

Die Siegel für Fairtrade Schokolade

  • Fairtrade: Ist das Fairtrade Siegel auf der Verpackung abgedruckt, sind fast alle Zutaten in der Schokolade fair gehandelt
  • Fairtrade Cocoa: Das Fairtrade Cocoa Siegel signalisiert, dass nur der Kakao der Schokolade fair gehandelt wurde.
  • GEPA/GEPA fair+: GEPA steht für “Gesellschaft zur Föderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt”. Die GEPA ist ein Unternehmen, das ausschließlich fair handelt. Alle Produkte mit dem GEPA Logo wurden fair gehandelt.
"Die Kakaobohnen, die im Kakao und Schokoladenworkshop verwendet werden, stammen von unabhängigen, biozertifizierten Kleinbauern und Erzeugern. Die Bauern erhalten einen fairen Preis für ihre harte Arbeit."
— Nina (kakaoliebe)

Jemand hält eine Schale mit Kakaobohnen.

Was macht die Kakaobohne so besonders?

Kakaobohnen sind etwas ganz Besonderes, denn aus ihnen wird eine der beliebtesten Süßigkeiten der Welt hergestellt: Schokolade. Die Bohnen enthalten verschiedene chemische Verbindungen, darunter Theobromin und Koffein, die der Schokolade ihren einzigartigen Geschmack und ihr Aroma verleihen. Außerdem sind Kakaobohnen reich an Antioxidantien, die mit verschiedenen gesundheitlichen Vorteilen in Verbindung gebracht werden, darunter eine bessere Herzgesundheit und ein geringeres Risiko für chronische Krankheiten. Kakao enthält auch verschiedene Mineralstoffe, darunter Magnesium und Eisen. Schließlich hat die Kakaobohne eine wichtige Rolle in der kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung vieler Länder gespielt, insbesondere in Westafrika und Lateinamerika, wo Kakao ein wichtiges landwirtschaftliches Erzeugnis darstellt.

Was erlebst Du in einem Workshop mit Kakao-Experten Ismael aus Nicaragua?

In unseren authentischen und interaktiven Schokoladen Workshops nimmt Kakao-Experte Ismael Dich mit auf eine Reise in die Welt der Azteken und Mayas. Du bekommst die Gelegenheit Dein eigenes originales Kakaogetränk der Antike und Deine eigene Schokolade herzustellen.

Ein Mann gießt flüssigen Kakao von einer Kanne in eine andere.

Kakao Herkunft - FAQs

Woher importiert Deutschland Kakao?

In Deutschland wurden 2022 ca. 40.002 Tonnen Kakao und Kakao-Produkte aus Nigeria importiert. Mit 328.788 Tonnen waren die Niederlande 2020 bis 2022 das wichtigste Lieferland von Kakao (Statista, 2023).

Woher kommt der beste Kakao der Welt?

Der beste Kakao der Welt stammt hauptsächlich aus den Regionen Venezuela, Ecuador und Java. Criollo, eine seltene Kakaosorte, wird dort angebaut und gilt als Spitzenreiter in der Kakaoqualität. Im Vergleich dazu stammt der Trinitario-Kakao aus Zentralamer