Rum Herstellung - Was ist Rum und aus was wird Rum gemacht?

Rum Herstellung - Was ist Rum und aus was wird Rum gemacht?

konfetti Redaktion
Aktualisiert am Fr. 06. Dec 2024

Die Rum Herstellung hält eine interessante Geschichte bereit, welche die Produktion von Rum bis heute noch beeinflusst. Wenn Du also daran interessiert bist, woraus Rum gemacht wird und die Antwort auf die Frage "Was ist Rum?" erhalten möchtest, dann bist Du hier genau richtig. Erfahre alles rund um die Grundstoffe von Rum, wie Rum hergestellt wird und was die Spirituose so besonders macht.

Wie ist Rum entstanden?

Rum - das Lieblingsgetränk der Piraten. Auch heute erfreut sich diese Spirituose großer Beliebtheit. Doch was ist Rum eigentlich, aus was wird Rum gemacht und wo kommt Rum ursprünglich her? Die Rum Herstellung haben wir leider einer eher traurigen Geschichte zu verdanken:

Nachdem Christoph Kolumbus damals aufgebrochen war, um neue Welten zu erobern, blieben auch die karibischen Inseln davon nicht verschont. An Bord dabei waren auch Setzlinge der Zuckerrohrpflanze. Das hat auch einen ganz spezifischen Grund, denn man hoffte, dass die klimatischen Bedingungen in den karibischen Inseln es ermöglichen würden, Zuckerrohr dort anzubauen.

Die Versklavung der Ureinwohner führte dann auch dazu, dass diese dazu gezwungen wurden, diese Pflanzen zu bewirtschaften. Wie man sich denken kann, waren die Bedingungen nicht menschengerecht, was die Produktion nochmals erschwerte. Aus diesem Grund wurden afrikanische Sklaven in die karibischen Inseln gebracht, um die Zuckerrohrplantagen zu bewirtschaften. Die Hälfte überlebte meistens die Reise nicht.

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Alkohol als Stärkung und Belohnung

Im Laufe der Zeit fand man heraus, dass Zuckersirup recht schnell zu gären beginnt, wenn man ihn mit Wasser und Faseranteilen vermischt. Das dieses Getränk ähnliche Eigenschaften wie Alkohol besaß, tranken die Ureinwohner dieses bewusst, um die Arbeit zu ertragen. Dies wurde von den Eroberern unterstützt und auch als Belohnung bei erfolgreicher Arbeit genutzt.

Zur selben Zeit begann man in Frankreich und den Niederlanden, Alkohol in Form von destillierten Bränden herzustellen. Schon bald schickte man erste Kupferbrennblasen in die Karibik, wo die Arbeiter die Zuckerrohrabfälle vergoren und brannten. Damit entstand die erste Version von dem, was wir heute Rum nennen.

Woraus wird Rum gemacht?

Woraus besteht Rum? Wie man der Geschichte des Rums schon entnehmen konnte, ist Zuckerrohr der Hauptbestandteil von Rum und damit die wichtigste Grundlage, um Rum herstellen zu können. Die Rum Herstellung ist auch heute noch mit großem Aufwand verbunden. Wie damals wird das Zuckerrohr in der Regel manuell geerntet, was nicht nur viel Zeit, sondern auch viel Anstrengung kostet. Aber aus was wird Rum noch hergestellt? Dafür sind zwei weitere Zutaten nötig.

Wie wird Rum hergestellt?

Es gibt zwei Möglichkeiten, wie Rum hergestellt werden kann. Entweder erfolgt die Rum Herstellung mit Zuckerrohrsaft oder Melasse.

Rum Glas

Du möchtest nicht nur wissen, wie Rum hergestellt wird, sondern den edlen Tropfen auch verkosten? Probiere in unserem Tasting verschiedene Rum Sorten und lerne, viel Wissenswertes über diese Spirituose.

Rum Herstellung mit Zuckerrohrsaft

Rum, der aus Zuckerrohrsaft hergestellt wird, wird Rhum agricole genannt. Dieser wird in der Regel in den Karibikinseln produziert. Die Halme des Zuckerrohrs werden in kleine Stücke zerhackt und ausgepresst. Auf diese Weise kann Zuckerrohrsaft gewonnen werden.

Bevor der Saft weiter verarbeitet wird, muss dieser erstmals gereinigt werden, damit von den Schwebestoffen nichts mehr übrig bleibt, da diese der Gesundheit schaden können. Dieser gereinigte Zuckerrohrsaft ist die Basis für die weiterführende Rum Herstellung.

Rum Herstellung mit Melasse

Die Melasse ist ein Abfallprodukt der Zuckergewinnung und wird Rhum industriel genannt. Dabei wird das Zuckerrohr zerkleinert und gepresst, woraus der Saft entsteht.

Der Zuckerrohrsaft wird anschließend zu einem Sirup ausgekocht. Das Auskochen wird dann ein paar Male wiederholt, bis sich Zuckerkristalle bilden. Sobald keine Zuckerkristalle mehr entstehen, endet dieser Schritt. Dabei bleiben zwei Dinge am Ende übrig: der kristallisierte Zucker und die Melasse. Die Melasse stellt eine dunkle Masse dar, die zäh und sirupartig ist und auch als Grundlage für die weiterführende Rum Herstellung dienen kann.

Die Gärung von Rum

Der Zuckerrohrsaft oder die Melasse wird mit Hilfe von Hefe gewonnen. Dabei wird der Zucker in Alkohol umgewandelt. Normalerweise dauert es 1-2 Tage, bis die Gärung abgeschlossen ist. Es kommt selten vor, dass der Gärungsprozess länger dauert. Wenn die Gärung abgeschlossen ist, ist die Flüssigkeit für die Destillation bereit. Der Alkoholgehalt beträgt zu diesem Zeitpunkt etwa 5%-10%.

Die Destillation von Rum

Bei der Destillation ist es das Ziel, den Alkoholgehalt zu erhöhen, sodass dieser mindestens bei 70 %-95 % liegt. Die von der Gärung entstandene Flüssigkeit (auch Maische genannt) wird beim Destillieren so stark erhitzt, dass der Alkohol verdampft.

Dabei wird die Maische sozusagen in einzelne Bestandteile zerlegt, in flüchtige und nicht-flüchtige Stoffe. Die nicht-flüchtigen Stoffe können nicht verdampfen und bleiben in der Maische. Die flüchtigen Stoffe sind Wasser, Alkohol und Säuren. Bei der Destillation gibt es zwei unterschiedliche Verfahren, die man anwenden kann: die kontinuierliche und diskontinuierliche Destillation.

Die diskontinuierliche Destillation von Rum

Hier wird die Maische in einem Brennkessel, auch pot still genannt, destilliert. Die Maische wird hier in Portionen eingefüllt und destilliert, was aufwendig ist, sich jedoch wegen dem hochwertigen Ergebnis lohnt.

Der Brennkessel wird in der Regel über einem Feuer erhitzt. Dabei gibt es zwei Brenndurchläufe, nach denen man am Ende ein Destillat mit einem Alkoholgehalt von über 20 % erhält. Man erhält eine Flüssigkeit, die alle erwünschten Aromastoffe und Alkohol erhält.

Die kontinuierliche Destillation von Rum

Für diese Form der Destillation wird eine Brennsäule verwendet. In diese wird kontinuierlich die Maische eingefüllt und destilliert. Diese füllt man von oben in die Säule, währenddessen Wasserdampf von unten aufsteigt. Dieser sorgt dafür, dass die Maische erhitzt wird. Auf diese Weise verdampft der Alkohol, bevor die Maische den Boden erreichen kann.

Die kontinuierliche Destillation ist weniger aufwendig und bietet daher einen größeren Vorteil als die diskontinuierliche Destillation. Jedoch büßt man dadurch oft an Aromen ein, die bei der diskontinuierlichen Destillation gegeben wären.

Überblick über die Rum Destillation
Die kontinuierliche Destillation von Rum
Die diskontinuierliche Destillation von Rum
Die Maische wird in einer Brennsäule destilliert
Die Maische wird in einem Brennkessel destilliert
Hier wird die Maische kontinuierlich eingefüllt
Dabei wird die Maische nach und nach in Portionen eingefüllt
Diese Art der Rum Herstellung bietet recht geringen Aufwand, hat aber dadurch weniger Aroma
Diese Art der Rum Herstellung ist aufwendig, sorgt jedoch für qualitativ hochwertigen Rum

Du hast jetzt die Theorie kennengelernt, aber möchtest nun auch praktisch in die Welt des Rums eintauchen? Dann verkoste in unserem Tasting verschiedene Rums und erlebe eine echte Geschmacksexplosion.

Wie wird Rum gelagert?

Rumfässer in einer Reihe

Nach der Destillation kann der Rum eigentlich schon auf Trinkstärke herabgesetzt werden. Dieser ist jedoch meistens nicht von hoher Qualität. Die Flüssigkeit ist hier eher farblos und wird als weißer Rum bezeichnet. Dieser wird häufig zum Cocktail mixen von Barkeepern verwendet.

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Echte Genießer von Rum würden wahrscheinlich aber eher braunen Rum bevorzugen, welcher häufig auch als Aged Rum bezeichnet wird. Dieser wird in gebrauchten Holzfässern aus Weißeiche eingelagert, die davor natürlich gereinigt und ausgebrannt werden. Die Holzfässer entziehen dem Destillat auch unerwünschte Substanzen, weswegen diese Art von Rum auch als hochwertiger gilt. Anders als bei Stahltanks ist es hier nämlich möglich, dass mögliche Aromen der anderen Alkohole auf den Rum übergehen, was oft zu einer interessanten Geschmacksnote im Rum führen kann.

Auch das Klima hat einen Einfluss auf die Lagerung. Tropisches Klima verhilft dazu, das Destillat noch komplexer und harmonischer werden zu lassen, weswegen Rum in solchen Gebieten weniger lang gelagert werden muss. Allgemein gilt jedoch: Je länger der Rum reift, desto hochwertiger wird dieser. In unseren Tastings wirst Du schnell herausfinden, was hochwertigen Rum von weniger hochwertigen Rumsorten unterscheidet.

Die Lagerung von Rum
Lagerung von Rum in Stahltanks
Lagerung von Rum in Holzfässern
Diese Art von Rum besitzt weniger Aroma
Holzfässer aus Weißeiche geben Aromen ab
Weniger interessante Geschmacksnoten
Holzfässer entziehen dem Destillat unerwünschte Substanzen

Wie entsteht brauner Rum?

Brauner Rum entsteht durch die Lagerung von klarem, weißem Rum in Eichenfässern, in denen er Farbe, Geschmack und Aromen aus dem Holz aufnimmt. Je länger der Rum gelagert wird, desto dunkler wird er. In der Regel werden für die Herstellung von braunem Rum Fässer verwendet, die zuvor für die Lagerung von Bourbon Whiskey genutzt wurden.

Blended Rums - Die Vermischung verschiedener Rum Sorten

Hier werden mehrere Destillate miteinander vermischt, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Dabei sind Master Blenders dafür verantwortlich, dass ein hochwertiges Gemisch entsteht. Dabei werden nicht nur Rum Sorten verschiedenen Alters miteinander vermischt, sondern es kommen auch Aromen und Gewürze dazu, um den Geschmack noch besser zu machen.

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Rum - Das Getränk für Genießer

Rum ist vielseitig und komplex. Dabei gibt es viele Dinge bei der Rum Herstellung zu beachten, wie den Destillationsvorgang, das Klima, die Art der Lagerung und die Art der Blendung von verschiedenen Rum Sorten. Der große Aufwand lohnt sich jedoch geschmacklich, weswegen wir diese Spirituose echten Genießern nur ans Herz legen können.