Portrait zeichnen: So zeichnest Du ein Portrait Schritt für Schritt
- Welche Materialien benötige ich, um ein Portrait zu zeichnen?
- Wie lernt man, ein Portrait zu zeichnen?
- Schritt-für-Schritt-Anleitung: So zeichnest Du ein Portrait in 4 Schritten
- Tipps zum Portrait zeichnen
- Wie lange braucht man für ein Portrait?
- Was macht ein gutes Portrait aus?
Du fragst Dich, wie man ein Portrait zeichnet und der Zeichnung gleichzeitig noch Leben einhaucht? Mit den richtigen Materialien und Techniken zeichnest Du ein ausdrucksstarkes Portrait. Nicht zu vernachlässigen ist dabei die Übung. Denn auch beim Portrait malen gilt: Übung macht den Meister. Mit unseren Zeichenkursen bist du bestens gerüstet für Deine ersten Schritte als Portraitzeichner.
Portrait zeichnen für Anfänger - Das Wichtigste in Kürze:
- Materialien zum Portrait zeichnen: Papier oder Leinwand, Bleistifte, Pastellkreiden oder Zeichenkohle, Radiergummi
- Portrait zeichnen Anleitung: Portrait Vorlage auswählen, mit dem Gesicht zeichnen beginnen, Tiefe in das Portrait bringen, Details ausarbeiten
- Ein Portrait lässt sich in wenigen Sekunden malen, Du kannst aber auch mehrere Stunden investieren.
- Die richtige Anatomie, Proportionen, Details und Schattierungen sind beim Portrait zeichnen besonders wichtig.
Welche Materialien benötige ich, um ein Portrait zu zeichnen?
- Papier: Für den Anfang reicht ein einfacher Zeichenblock mit nicht zu glatter Oberfläche. Toll ist aber auch farbiges Papier.
- Bleistifte in verschiedenen Härtegraden
- Pastellkreiden oder -stifte
- Zeichenkohle
- Knetradiergummi oder ein normaler Radiergummi
- Vorlage für die Portraitzeichnung
Welche Bleistifte eignen sich zum Portrait zeichnen?
Zum Zeichnen von Portraits werden Bleistifte der Härte HB bis 8B empfohlen. Je kleiner die Zahl, desto härter ist der Bleistift. HB verwende ich beispielsweise für Skizzen und Vorzeichnungen.
Gut zu wissen: Ich selbst bin kein Fan von Bleistiftzeichnungen. Man muss aufpassen, nichts zu verschmieren, geschlossene Flächen glänzen, eine Korrektur durch Radieren ist irgendwann wenig bis gar nicht mehr möglich. Für mich zählt beim Portraitieren die Lockerheit und auch das Zulassen von Zufällen. Das ist für mich wichtiger als fotorealistische Genauigkeit. Deshalb arbeite ich am liebsten mit Pastellkreiden, Aquarellstiften und Mixed Media. So baue ich auch meine Mal- und Zeichenkurse auf. Es wird eher wenig mit Bleistift gearbeitet und möglichst ohne Radiergummi. Das klingt spannend? Besuche gern meinen Portraitkurs.
Wie lernt man, ein Portrait zu zeichnen?
Folgende Punkte werden Dir dabei helfen, das Portraitzeichnen zu lernen:
Die richtige Anatomie
Unerlässlich finde ich beim Portraitzeichnen – und überhaupt beim Zeichnen und Malen von Menschen – ein paar Kenntnisse zur Anatomie und den Proportionen des Kopfes bzw. des Körpers. Keine Sorge, dafür benötigst Du kein Medizinstudium. Aber es ist hilfreich zu wissen, wo sich zum Beispiel die Augenhöhlen, der Ober- und Unterkiefer befinden. Deutliche Unterschiede ergeben sich beispielsweise daraus, ob Du das Gesicht einer Frau oder eines Mannes zeichnest.
Proportionen richtig zeichnen
Verbunden mit der Anatomie ist dann das Thema Proportionen. Dazu nutze ich Hilfslinien und zeichne mir Achsen ein, an denen ich mich beim Zeichnen orientiere. So lernst Du zum Beispiel wo die Augen liegen, wie weit sie auseinander stehen, wie groß der Mund ist, wo die Ohren sitzen, der Hals angesetzt wird und so einiges mehr. Mit Hilfe der Achsen kannst Du auch lernen, wie Du ein Portrait aus verschiedenen Blickwinkeln zeichnet. Zum Beispiel kann der Kopf zur Seite gedreht oder nach vorne geneigt gezeichnet werden.
Details setzen: Augen, Nase, Ohren, Mund und Haare zeichnen
Im nächsten Schritt geht es um die Details. Hier werden beispielsweise Augen, Nase, Mund und Ohren gezeichnet.
Schattierungen setzen: Tiefe im Portrait durch Licht und Schatten
Wichtig ist auch die Auseinandersetzung mit Licht und Schatten und mit Farb- bzw. Schwarz-Weiß-Abstufungen. Dazu gehört je nach Technik das Üben verschiedener Schraffuren mit dem Bleistift oder der Farbauftrag mit Kreide und Kohle.
Den Blick für die Portraitmalerei entwickeln
Das Wichtigste - noch vor dem Erlernen von Anatomie, Achsen und Zeichentechniken - ist für mich das Sehen. Nur so kann ich alle Details und auch Stimmungen aufnehmen und später zu Papier bringen.
Dafür nehme ich meine Portrait Vorlage zur Hand und schaue mir an:
- Wo liegen Nase, Augen und der Mund?
- Ist der Kopf geneigt?
- Wohin schaut das Modell?
- Woher kommt das Licht?
- Welche Farb- oder Schwarz-Weiß-Abstufungen sehe ich?
- In welcher Stimmung ist das Modell, lächelt es, ist es traurig?
- Was macht das Modell für mich besonders?
- Gibt es etwas, das ich in meiner Zeichnung besonders hervorheben möchte?
Hinweis: Du möchtest lernen, wie Du ein Portrait zeichnest? Melde Dich jetzt zum Portrait Zeichenkurs an. Dort stehe ich Dir mit Rat und Tat zur Seite. Nach dem Kurs gehen Dir die Portraitzeichnungen ganz einfach von der Hand. :)
Schritt-für-Schritt-Anleitung: So zeichnest Du ein Portrait in 4 Schritten
Diese vier Schritte vier Schritte solltest Du befolgen, wenn Du ein Portrait zeichnen willst:
Schritt 1: Vorlage zum Portrait zeichnen auswählen
Zuerst suche ich mir eine Vorlage für die Portraitzeichnung aus. Wenn Du gerade mit dem Portraitzeichnen beginnst, empfehle ich Dir, ein ausgedrucktes Foto (A4) zu verwenden. So kannst Du es neben Deine Zeichnung legen, im Verhältnis 1:1 abzeichnen und ggf. auf dem Foto Abstände messen und Achsen als Raster für Deine Zeichnung einzeichnen.
Außerdem empfehle ich Dir, am Anfang eine Vorlage zu nehmen, auf der das Modell frontal mit geschlossenem Mund zu sehen ist. Halbprofile sind für den Anfang nicht so gut als Vorlage geeignet. Wenn Du magst, kannst Du auch ausprobieren, ein Selbstportrait zu zeichnen.
Beispiel für eine geeignete Portrait Vorlage für Anfänger:
Schritt 2: Mit der Portraitzeichnung beginnen
Ich fange immer in der Mitte des Gesichts mit dem Zeichnen an. Das heißt, ich zeichne die Mittelachsen (waagerecht und senkrecht) und arbeite mich dann - beginnend bei den Augen - vor. Gegebenenfalls ziehe ich weitere Hilfslinien und markiere mit Kreisen und Strichen die Proportionen des Kopfes.
Wenn ich mit Bleistift zeichne, benutze ich für diese Schritte einen HB-Bleistift. Mit diesem zeichne ich ganz leicht die ersten Linien. Wenn ich mir bei den Proportionen sicher bin, benutze ich für die nächsten Schritte weichere Bleistifte.
Schritt 3: Tiefe in Dein Portrait bringen
So kann ich dann auch Licht und Schatten einzeichnen und Details ausarbeiten.
Realistische Zeichnungen entstehen vor allem dadurch, dass Du in Schichten arbeitest. Das heißt, Du zeichnest meistens nicht nur einmal an einer Stelle Schatten und dann ist die Stelle fertig. Stattdessen arbeitest Du Dich langsam vor. Am besten fängst Du immer etwas vorsichtiger an.
Schritt 4: Mit weichen Bleistiften die Details ausarbeiten
Je weicher der Bleistift, desto dunkler die Zeichenspur. Das ist wunderbar, um Kontraste und Details auszuarbeiten. Gleichzeitig bedeutet es aber auch, dass eine Korrektur immer schwieriger wird. Details, wie Wimpern, zeichne ich deshalb ganz zum Schluss.
Denke daran, dass der Kopf bzw. das Gesicht ein Körper und keine Fläche ist. Mit geschwungenen oder runden Schraffuren kannst Du dem Gesicht Volumen verleihen und es plastischer wirken lassen.
Tipps zum Portrait zeichnen
- Üben, üben, üben: Übe auf Schmierpapier. Das geht ganz wunderbar auch abends vor dem Fernseher. Versuche, eine Vorlage mit nur wenigen Strichen zu erfassen. Auch das Zeichnen von Details (z.B. Nasen, Münder) ist eine schöne Übung. Du wirst sehen, schon nach kurzer Zeit wirst Du mutiger und sicherer im Portraitzeichnen.
- Kritzeln statt Radieren: Ich liebe lebendige Portraits. Deshalb zeichne ich am liebsten mit suchenden, kritzelnden Linien, die ich dann genau so lasse. Den Radiergummi lasse ich meistens im Schrank.
- Kohle und Pastellkreiden für lebendige Portraits: Am liebsten nutze ich zum Portraitieren Kohle oder Pastellkreiden. Ich finde, dass die Portraits so lebendiger und freier wirken. Die Kreiden oder Kohle sind wunderbar und weich zu verwischen, wodurch sich sehr schöne Übergänge ergeben. Außerdem wird die Oberfläche nicht glänzend und „geschlossen“ wie bei Grafit. Probiere es mal aus. Du kannst die Materialien auch in Kombination nutzen, in dem Du beispielsweise zuerst die Flächen mit Kohle anlegst und dann die Details mit Bleistift einzeichnest.
Wie lange braucht man für ein Portrait?
Die Dauer, die für die Zeichnung eines Portraits benötigt wird, ist unterschiedlich. Von sehr schnell bis zu mehreren Stunden. In erster Linie geht es jedoch beim Portraitzeichnen darum, etwas zu schaffen. Dabei spielt die Zeit also keine wichtige Rolle und sagt nichts über das Kunstwerk aus.
Was macht ein gutes Portrait aus?
Für mich bekommt ein Portrait in dem Moment Seele, wenn ich die Augen zeichne. Dann entsteht plötzlich Leben. Außerdem ist es mir wichtiger eine Lebendigkeit in die Zeichnung zu bringen als eine perfekte Ähnlichkeit. Lieber betone ich bestimmte Details oder suche mir auch nur einen Ausschnitt aus einer Vorlage.
Tipp: Du möchtest selbst kreativ werden? Besuche doch einen meiner Mal- und Zeichenkurse und lass uns gemeinsam Kunstwerke schaffen. Lerne ausdrucksstarke Gesichter zu zeichnen im Portraitkurs oder lerne, wie Du Menschen malst und zeichnest. Du hast Lust auf etwas anderes? Besuche den Intensiv-Malkurs oder lass uns gemeinsam Landschaften malen, mit Wasser, Wind und Wolken.