Roséweine: Wie wird Roséwein hergestellt?
Alte Klischees über Roséweine als ein „Gemisch“ aus übriggebliebenen Rot- und Weißweinen werden in der Winzer- und Weinwelt längst nicht mehr bedient. Rosés bleiben stabil im Trend bei jungen und älteren Weinliebhabern, im Winter fast genauso wie im Sommer. Und zum Valentinstag passen Weine in Rosa einfach perfekt!
Roséwein Herstellung einfach erklärt - Das Wichtigste in Kürze:
- Was ist Roséwein? Roséwein ist eine Weinart, die sich durch rosafarbene Farbtönungen und vielseitige Geschmacksrichtungen auszeichnet.
- Roséwein Herstellungsverfahren: Die Produktion von Roséwein erfolgt durch drei Methoden: Direktpressung, Mazeration, und Saignée.
- Roséwein Saisonalität: Rosé ist das ganze Jahr über beliebt - im Winter fast so sehr wie im Sommer.
- Rosé Preise: Einen guten Roséwein erhältst Du für einen Preis zwischen sechs und 13 Euro im Fachhandel.
Was ist Roséwein?
Roséwein, eine faszinierende Kreation der Weinwelt, zeichnet sich durch seine einzigartige Farbpalette aus, die von zartem Lachston bis hin zu intensivem Himbeerrot reicht. Doch was genau ist Roséwein, und wie unterscheidet er sich von seinen Verwandten, dem Rot- und Weißwein? Rosé vereint Elemente beider Welten, indem er die frische, spritzige Art des Weißweins mit der strukturierten Körperlichkeit des Rotweins verbindet.
Rosé kann aus verschiedenen Traubensorten hergestellt werden, was zu einer beeindruckenden Vielfalt an Roséwein-Sorten führt. Von trocken bis süß, von still bis prickelnd – Roséwein bietet für jeden Geschmack und Anlass den passenden Tropfen. Besonders beliebt ist er im Sommer, doch seine Beliebtheit kennt keine Saison. Ob als Begleiter zu leichten Sommergerichten, als Erfrischung an einem warmen Nachmittag oder als vielseitiger Partner zu internationalen Küchen – Deutscher Roséwein hat sich einen festen Platz in den Herzen der Weinliebhaber gesichert.
Einige Fakten zu Roséwein:
- Die idealen Rebsorten für Roséweine haben weniger Farbstoffe und mehr Säure. Grundsätzlich können aber alle roten Rebsorten verwendet werden, was die Rosé-Trauben besonders vielfältig macht.
- Die Produktionsdauer von Roséweinen ist wesentlich kürzer als die von Rotweinen und sogar von Weißweinen. Roséweine benötigen nach der Gärung nur wenige Monate Reife- bzw. Ruhezeit und können oft noch im Jahr der Lese abgefüllt werden. Dies erklärt ihren durchschnittlich niedrigeren Preis.
- Es gibt reinweiße Roséweine, die so schonend gepresst werden, sodass keine Farbpigmente aus der Schale in den Most gelangen. Da das Fruchtfleisch bei (fast) aller roten Trauben hell ist, entsteht so beispielsweise ein weißer Merlot, der beim Servieren für einen „Wow-Effekt“ sorgt.
Wie wird Rosé hergestellt?
Nein, Rosé wird niemals als Verschnitt aus Rotweinen und Weißweinen hergestellt, zumindest nicht in der EU. Ausnahmen sind Schaumweine (Rosé-Champagner-Herstellung, Sekt, Crémant etc.), bei deren Produktion ein Teil vom Rotwein dem reifenden Weißwein beigemischt wird.
Praktisch immer (wenige Ausnahmen werden weiter unten erwähnt) ist Roséwein ein Produkt der Vinifikation von roten Trauben. Nur verläuft dieser Prozess anders als bei der Zubereitung von Rotweinen. Vinifikation beschreibt den gesamten Ablauf der Weinherstellung.
Es gibt drei Methoden, einen Rosé herzustellen, die im Großen und Ganzen nicht zu stark variieren:
Rosé Herstellungsmethode 1 - Direktpressung: Wie bei den meisten Weißweinen werden die Trauben gepresst. Dabei geben die Schalen etwas Farbe ab. Anschließend wird der Saft (Most) abgezogen und vergoren. Der fertige Roséwein hat eine blasse, zarte Farbe.
Rosé Herstellungsmethode 2 - Mazeration: Wie bei der Rotweinherstellung bleiben die Trauben auf der Maische. Allerdings nicht wochenlang, sondern nur für vier bis 48 Stunden. Die Dauer hängt von der gewünschten Farbtiefe des Roséweins ab.
Rosé Herstellungsmethode 3 - Saignée: Eigentlich wird ein Rotwein hergestellt. Dabei wird jedoch ein Teil des Mosts nach einigen Stunden abgezogen und zu Roséwein weiterverarbeitet. Der Rosé ist hier quasi ein Nebenprodukt.
Rosé liegt voll im Trend
Eine Mode zum Rosé trinken, die sich schon seit vielen Jahren konstant entwickelt, wurde angeblich an der Côte d’Azur initiiert. Die „Reichen und Schönen“ entdeckten den Rosé aus der nahen Provence für sich und ersetzen damit die süßen alkoholischen Cocktails auf ihren Yachtpartys. Leichte, farbintensive und trinkfreudige Weine passen immer, sowohl als Aperitiv als auch zu unterschiedlichsten Häppchen oder einfach solo zwischendurch. Bis heute sind die Roséweine der Provence die bekanntesten und Frankreich das Land mit dem weltweit größten Rosékonsum.
Preis und Hersteller: Wie viel kostet ein Rosé?
Die teuersten Roséweine sind die genannten Weine aus der Provence, insbesondere in den typischen dekorativen taillierten Flaschen "flûtes à corset"(„Flöte im Korsett“). Inzwischen haben lokale Designer mit viel Kreativität zahlreiche weitere Flaschenformen entwickelt, die oft eher an ein edles Parfum erinnern als an eine preiswerte 0,75-Liter-Weinflasche. Dennoch liegen auch in diesem Segment die Preise selten über 15 bis 20 Euro pro Flasche Roséwein.
Roséweine werden aber in allen Weinbauländern produziert, sodass wir glücklicherweise eine riesige Auswahl haben. In der Regel kosten Roséweine zwischen sechs und 13 Euro im Fachhandel.
Wer den Roséwein süßer mag, wird übrigens am ehesten in den Regalen mit Weinen deutscher Winzer fündig. Feinherbe (halbtrockene) und liebliche Weine sind in Deutschland nach wie vor weit verbreitet, während sie in vielen anderen Ländern eher zu den Spezialitäten gehören (z.B. Rosé d’Anjou aus dem Loiretal oder White Zinfandel aus Kalifornien).
Roséwein-Sorten und Spezialitäten: Diese Roséweine solltest Du probieren
Roséwein-Sorten | Eigenschaften und Besonderheiten des Roséweins |
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Blanc de Noir (oder Blanc de Noirs) | Offizielle Bezeichnung (auch in Deutschland), für einen Weißwein aus roten Trauben. Während sich dieser Wein bei den Schaumweinen farblich nicht von einem Blanc de Blanc (“Weißer der Weißen”) unterscheidet, ist er bei den Stillweinen fast immer von zartrosa Farbe und besitzt einen feinen, delikaten Körper und Geschmack. |
Weißherbst | In Deutschland ein Rosé, der strengeren Anforderungen unterliegt und durch Direktpressung (s.o.) hergestellt wird. Weißherbst ist immer ein sortenreiner Qualitätswein aus bestimmten Rebsorten (meist Spätburgunder oder Portugieser) und einem zugelassenen Anbaugebiet. |
Blush | Eine süffige Rosé-Spezialität aus Italien aus Trauben der Sorte Pinot Grigio. Eigentlich eine weiße Rebsorte, aus der durch Farbpigmente in der Beerenhaut ein roséfarbener Wein entsteht. |
Rotling | Eine weitere Ausnahme unter den Roséweinen: Nur bei seiner Herstellung werden rote und weiße Trauben gemeinsam verwendet. Der Rotling ist vor allem eine fränkische Spezialität, die auch in Sachsen, an Saale-Unstrut und in anderen Weinbaugebieten bekannt ist - manchmal auch Schieler- oder Schillerwein genannt. |
Rosé richtig trinken: Wie trinkt man Roséwein?
Nun können wir von der Theorie zur Praxis übergehen und uns ein Glas Rosé gönnen:
- Zuvor sollte man den Roséwein auf 9-12° Celsius abkühlen (nicht kälter, sonst kann man die Aromen nicht richtig wahrnehmen).
- Nach Belieben kannst Du den Roséwein einige Minuten karaffieren (die Flasche einfach offen stehen lassen).
- Der Wein sollte nicht älter als 3-4 Jahre sein.
- Für Roséweine brauchst Du nicht unbedingt spezielle Weingläser zu kaufen, aber ein einfaches kantiges Glas, wie in den provenzalischen Dörfern, wäre untertrieben. Nehme ein universelles Weißweinglas oder ein Probeglas, um Roséwein zu trinken.
- Zusammen mit ein paar Tapas wird eine Flasche Rosé zu einem fröhlichen Festmahl. Übrigens passen Roséweine - ob trocken und vollmundig oder feinherb und delikat - sehr gut zu verschiedenen Käsesorten.