Nass-in-Nass-Technik: So kreierst Du die schönsten Farbverläufe

Susanne Riehl Aktualisiert am Di. 09. Apr.. 2024

Mit der Nass-in-Nass-Technik lassen sich in der Malerei beeindruckende Farbverläufe kreieren. Lerne, wie die Nass-in-Nass-Technik funktioniert, welche Materialien Du dafür benötigst und lass Dich von meinen Aquarellmal-Ideen inspirieren.

Nass-in-Nass-Technik - Das Wichtigste in Kürze:

  • Nass-in-Nass-Technik: Farbe wird auf nasses Papier aufgetragen, sodass diese verläuft. Es entstehen weiche Übergänge.
  • Materialien für Nass-in-Nass-Technik mit Aquarell: Aquarellpapier, Aquarellfarben, Pinsel und Wasser.
  • Papier für die Nass-in-Nass-Technik: Nutze schweres Papier mit einem hohen Baumwollanteil und feiner Körnung.
  • Die Nass-in-Nass-Technik kann auch mit Acrylfarben angewandt werden.
"Hast Du Lust, gemeinsam kreativ zu werden? In meinen Aquarell-Workshops zeige ich Dir neben der Nass-in-Nass-Technik noch weitere Techniken, die in der Aquarellmalerei zum Einsatz kommen."
— Susanne (you-craft-it)

Was bedeutet Nass-in-Nass?

Die Nass-in-Nass-Technik wird auch Verlaufstechnik genannt. Es geht bei der Nass-in-Nass-Technik um das Verlaufen der Farben in der Malerei. Dabei wird konzentrierte Farbe auf nasses Papier aufgetragen, wodurch die Farben miteinander verschmelzen und weiche Übergänge entstehen.

Die Nass-in-Nass-Technik ist vor allem in der Aquarellmalerei beliebt, wird aber auch in der Acrylmalerei eingesetzt. Mithilfe der Nass-in-Nass-Technik kannst Du atmosphärische Effekte entstehen lassen, die Dein Kunstwerk lebendig und dynamisch wirken zu lassen.

Mit Aquarellfarben gemalte abstrakte Planeten

Wie geht die Nass-in-Nass-Technik?

Materialien für die Nass-in-Nass-Technik mit Aquarell:

  • Aquarellpapier
  • Aquarellfarben
  • Pinsel (bauchige und saugfähige Pinsel)
  • Wasser

So geht die Nass-in-Nass-Technik Schritt für Schritt:

  1. Papier vorbereiten und mit Wasser grundieren: Einzelne Flächen oder das gesamte Blatt werden mithilfe eines saugfähigen Pinsels mit klarem Wasser benetzt.
  2. Farbauftrag: Nun trägst Du eine intensive Farbe (mit viel Pigment) auf das nasse Papier auf. Die Farbe verläuft bis zu einer blassen Farbnuance.
  3. Effekte mit der Nass-in-Nass-Technik erzeugen: Gibst Du eine weitere Farbe hinzu, verschmelzen die Farben zu einem Verlauf. Solange das Papier nass ist, kannst Du diesen Verlauf mit dem Pinsel oder durch Schräghalten des Papiers manipulieren. Achte darauf, dass Du die Farben mit dem Bauch des Pinsels verblendest. Der Pinsel trifft nicht senkrecht mit der Spitze auf das Blatt, sondern wird waagerecht in den nassen Bereich geführt.
  4. Spontan sein und kreativ werden: Die Schwierigkeit besteht darin, die geeignete Wassermenge für die Nass-in-Nass-Technik zu finden, um den Verlauf zu kontrollieren. Es gehört viel Übung dazu und eine gewisse Entspanntheit, diesen Vorgang eben nicht ganz kontrollieren zu können.
"In meinen Aquarellmalkursen lernst Du die Nass-in-Nass-Technik Schritt für Schritt und zauberst Dein eigenes Kunstwerk. Alle Materialien stehen für Dich bereit."
— Susanne (you-craft-it)

Welches Papier eignet sich am besten für die Nass-in-Nass-Technik?

Es gibt viele Aquarellpapiere, mit denen Du verschiedene Effekte erzielen kannst. Für die Nass-in-Nass-Technik eignet sich ein schweres Papier (z. B. 300 g). Schweres Papier wellt sich nicht so leicht.

Ein hochwertiges Papier erkennst Du außerdem an einem hohen Baumwollanteil. Die Aquarellfarben haben darauf sehr gute Fließeigenschaften. Ein solches Papier kann viel Wasser aufnehmen und bleibt länger feucht. So kannst Du die Farben länger einträufeln oder verblenden. Das geht nämlich nur, solange das Papier feucht genug ist.

Die Oberfläche des Papiers spielt auch eine große Rolle. Um schöne Aquarell-Farbverläufe zu erzielen, bevorzuge ich eine feine Körnung, weil sich darauf nicht so schnell Pfützen bilden.

Das Papier verzieht sich nicht, wenn Du es fixierst. Das kannst Du zum Beispiel mit Malerkrepp tun. Wähle die sensitive Variante, um das Papier nicht zu beschädigen und fixiere damit das Papier auf Deiner Malunterlage. Kaufst Du einen Aquarellblock, der rundum verleimt ist, werden die Blätter automatisch in Form gehalten und ziehen sich beim Trocknen wieder glatt.

Ein mit Aquarellfarben gemaltes Bild eines Engels

Kann ich die Nass-in-Nass-Technik auch mit Acrylfarben anwenden?

Ja, die Nass-in-Nass-Technik kann auch mit Acrylfarben angewandt werden. Du kannst Acrylfarben mit Wasser verdünnt vermalen. Sie trocknen im Gegensatz zu Aquarellfarben wasserfest auf. Generell ist wichtig, nicht zu viele Farben zu vermischen, denn dann wird die Fläche bräunlich. Verzichte auch darauf, zu viel mit dem Pinsel zu streichen. Je weniger Pinselstriche zu benötigst, umso lockerer und spontaner wirkt Dein Bild. Hier gilt die Devise: “Less is more“.

Ideen, was Du mit der Nass-in-Nass-Technik malen kannst

Alle Hintergründe, die eine geschlossene Färbung oder einen einheitlichen Farbverlauf bekommen sollen, werden in der Nass-in-Nass-Technik gemalt.

Landschaften male ich gerne in der Verlaufstechnik. Wir können Perspektive erzeugen, indem wir die Berge oder Gegenstände in der Ferne verschwimmen lassen. Der Horizont wirkt dunstig und neblig. Dadurch, dass man die Details nicht so genau erkennt, lässt sich eine duftig leichte oder mystische Stimmung darstellen.

Eine mit Aquarellfarben gemalte Landschaft

Ebenso kannst Du Weichheit durch die Nass-in-Nass-Technik ausdrücken - zum Beispiel ein flauschiges Fell. Das wichtigste sind der Spaß am Ausprobieren und die Konzentration im Augenblick.

Du bist auf der Suche nach Inspiration für Dein nächstes Aquarell-Kunstwerk? Wie wäre es mit meinem Workshop "Initial Magic" oder einer abstrakten Landschaft? Ich freue mich darauf, gemeinsam mit Dir kreativ zu werden.