Zero Waste - Tipps für den Einstieg in die Zero Waste Küche

Zero Waste - Tipps für den Einstieg in die Zero Waste Küche

Thore
Aktualisiert am Tu. 29. Oct 2024

Pro Person werden in Deutschland jährlich 85 kg Lebensmittel im Wert von 235 € weggeworfen. Das ist eine große Summe, die schädlich für die Umwelt ist und dazu noch aufzeigt, wie viel wir konsumieren. Um der Abfallproblematik entgegenzuwirken, steigen viele Menschen auf Zero Waste um. Der Zero Waste Lifestyle soll der Müllvermeidung dienen und dazu führen, das eigene Konsumverhalten zu überdenken.

Was Du über Zero Waste, spezifisch über die Zero Waste Küche, wissen musst und wie Du selbst Müll in Deinem Alltag vermeiden kannst, zeigen wir Dir hier und bei unserem Kochkurs in Berlin für die Zero Waste Küche. Wir können Dir versichern: Unsere Zero Waste Tipps lassen sich leicht in den Alltag integrieren.

Was ist Zero Waste?

Müll mit Stoffbeuteln vermeiden

Zero Waste bedeutet auf Deutsch so viel wie „Null Müll.“ Wie der Name schon sagt, geht es hier um Müllvermeidung. Ziel ist es, Müll zu reduzieren und die Umwelt und die menschliche Gesundheit vor Gefahren zu schützen. Das bedeutet, dass unnötiger Konsum reduziert werden soll und man nur noch das kauft, was tatsächlich im Haushalt benötigt wird. Nach der Zero Waste Definition ist also alles, was Du nicht benötigst, Verschwendung und damit auch nicht für Dein Wohlbefinden notwendig.

Das Konzept des Zero Waste beinhaltet auch Recycling und Kompostierung. Wir sollten uns bemühen, Abfälle richtig zu trennen und zu recyceln, um die Wiederverwertung von Materialien zu fördern. Gleichzeitig können organische Abfälle kompostiert werden, um wertvollen Dünger für Pflanzen zu erzeugen. Zero Waste ist kein radikaler Ansatz, sondern ein schrittweiser Prozess, bei dem jeder kleine Schritte unternehmen kann. Es geht darum, bewusste Entscheidungen zu treffen und Alternativen auszuloten, um unsere Umwelt nachhaltig zu schützen und einen positiven Beitrag für die Zukunft zu leisten. Durch bewusstes Handeln und kleine Veränderungen trägt jeder Einzelne zu einer saubereren und gesünderen Umwelt bei.

Wie wichtig ist Zero Waste?

Zero Waste ist sehr wichtig, denn es spart Ressourcen und Energie. Indem wir die Verschwendung von Ressourcen reduzieren, packen wir das Problem an der Wurzel. Ein Zero Waste Lifestyle minimiert den Bedarf an Verpackungen und führt zu einem ressourcenschonenden und energieeffizienten Lebensstil.

Wann wurde Zero Waste erfunden?

Capannori war die erste Stadt in Europa, die eine Null-Abfall-Strategie entwickelt hat. Im Jahr 2007 setzte sich die Gemeinde in der nördlichen Toskana das Ziel, bis 2020 keinen Abfall mehr zu produzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde ein umfassender Plan entwickelt, der unter anderem auf getrennte Abfallsammelsysteme setzt, um die Abfallverwertung zu maximieren.

Ist es möglich, Zero Waste zu leben?

Es ist möglich, Zero Waste zu leben. Beim Einkaufen erstmal kann man Müll vermeiden, indem man Mehrweg statt Einweg wählt und Glasflaschen anstelle von Plastik. In vielen größeren Supermärkten oder Bio-Läden gibt es bereits Milch, Joghurt und Sahne in Mehrwegglasflaschen. Entdecke einfache Wege, um Zero Waste in deinem Alltag umzusetzen. Ein Leben ohne Müll kann durchaus sein und bedeutet auch nicht, dass Dein Leben dadurch eingeschränkt wird. Du kannst in kleinen Schritten anfangen und erstmals mit der Zero Waste Küche beginnen, um Dir den Einstieg in den Zero Waste Lifestyle zu erleichtern. Alles andere kannst Du dann nach und nach in Deinen Alltag integrieren. Denn Zero Waste ist ein stetiger Prozess und braucht Zeit, damit dieser auch Teil Deiner Routine wird. Und irgendwann ist die Müllvermeidung ganz selbstverständlich und Teil Deines Alltags geworden.

Wo fängt Müllvermeidung an?

Die Müllvermeidung kann bei der Zero Waste Küche auf unterschiedliche Weisen erfolgen:

  • Verpackungsmüll vermeiden
  • Auf Plastik und Unnötiges verzichten
  • Nur das Nötigste entsorgen, also recyceln
  • Lebensmittel länger und anders nutzen
  • Kompostieren

Wichtig ist, dass Du Dir auch beim Lebensmittelkauf Gedanken dazu machst, was Du wirklich nutzen möchtest, damit Restessen nicht im Müll landet. Versuche dabei auch auf Baumwollbeutel anstatt Plastiktüten umzusteigen, da Du Beutel immer wieder für Deine Einkäufe verwenden kannst. Lebensmittel, für die Du gerade keinen Nutzen hast, kannst Du auch fermentieren, um diese länger haltbar zu machen. Die Grundlagen des Fermentierens kannst Du ganz einfach lernen.

Und natürlich kann es auch vorkommen, dass Du einige Lebensmittel einfach nicht weiterverwenden kann. Gemäß der Zero Waste Küche kannst Du diese dann kompostieren und als Blumendünger weiternutzen.

"Weitere Tipps zur Müllvermeidung kannst Du auch ganz leicht bei einem Online Kochkurs zum Einstieg in die Zero Waste Küche erfahren"

Zero Waste Produkte als Alternative

Konventionelle Produkte
Zero Waste Produkte
Plastiktüten
Baumwollbeutel
Schwer recyclebare Verpackungen, die nicht weiterverwendet werden können
Unverpackte Lebensmittel/Recyclebare Verpackungen
Lebensmittel in Plastikdosen
Fermentierte Produkte in Einmachgläsern

Wie geht Zero Waste in der Küche?

Weniger Verpackung für Zero Waste

Wir geben Dir Top Zero Waste Tipps, damit die Müllvermeidung in Deiner Küche zu einem Kinderspiel für Dich wird. Wir zeigen Dir, wie Du ganz leicht Lebensmittel und Geld sparen kannst und damit der Umwelt etwas Gutes tun kannst. Die Zero Waste Küche ist nämlich viel einfacher in den Alltag integrierbar als man denkt.

Zero Waste Tipp 1: Bewusster einkaufen

  • Mach Dir eine Einkaufsliste und überprüfe vorher Deine Bestände.
  • Kaufe Obst und Gemüse nicht in großen Abpackungen.
  • Gehe nicht hungrig einkaufen.
  • Vermeide Angebote wie „3 zum Preis von 2“ – Mit solchen Angeboten landen viele Lebensmittel im Müll.
  • Kaufe für die Zero Waste Küche nur das, was Du wirklich brauchst, damit die Müllvermeidung auch gut funktioniert.
  • Du kannst auch unschönes Obst und Gemüse kaufen, denn dieses ist genauso gut und kann zu verschiedenen Gerichten verarbeitet werden, wo das Aussehen keine Rolle mehr spielt.

Zero Waste Tipp 2: Weniger auf das Mindesthaltbarkeitsdatum achten

  • Sehen, Riechen, Schmecken – Vertraue Deinen Sinnen und Du wirst schon sehen, ob das Produkt noch essbar ist.
  • Das Datum ist ein Qualitätsversprechen der Hersteller, denn meistens sind die Lebensmittel noch viel länger haltbar.

Zero Waste Tipp 3: Restekochtage einführen

  • Für die Zero Waste Küche kannst Du Reste verarbeiten, statt neue Lebensmittel einzukaufen.
  • Du kannst Dir einen Plan machen, bei dem Du zwei Tage in der Woche „Bestände“ verarbeitest und mit diesen kreativ wirst. Das Internet gibt unzählige Inspirationen für die Zero Waste Küche.

Zero Waste Tipp 4: Gemüse und Obst länger und vielfältiger nutzen

  • Du musst das meiste Obst und Gemüse nicht schälen, denn unter der Schale sitzen oft die meisten Nährstoffe, welche gut für Deine Gesundheit sind.
  • Du kannst aus „weichem“ Gemüse eine Suppe, Auflauf oder Ofengemüse machen.
  • Dieses kannst Du für eine Stunde in kaltes Wasser legen, dann wird das Gemüse größtenteils wieder knackig.
  • Überreifes Obst kannst Du zu leckeren Smoothies verarbeiten oder einfrieren.
  • Du kannst aus reifen Bananen Eis machen, in einem Rührkuchen verarbeiten oder diese zum Backen (statt Ei oder Industriezucker) verwenden.

Zero Waste Tipp 5: Brot weiterverarbeiten

  • Einige Tage altes Brot kannst Du zu knusprigen Brotchips verarbeiten.
  • Du kannst aus Semmelbröseln einen Quicheboden backen.
  • Brot kannst Du auch zum Binden von Suppen und Saucen verwenden.
  • Oder Du kannst auch einen leckeren Brotauflauf backen.

Zero Waste Tipp 6: Stofftaschen anstatt Plastiktaschen benützen

Es gibt verschiedene Alternativen zur Plastiktüte, die mehrfach verwendet werden können, wie Stofftaschen, Rucksäcke oder auch Körbe. Es empfiehlt sich, in der Einkaufs- oder Arbeitstasche sowie im Auto immer eine Tasche dabei zu haben, um auch bei spontanen Einkäufen eine Alternative zur Plastiktüte griffbereit zu haben. Die Bedeutung des Verzichts auf Plastiktüten kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Allein in Deutschland werden jährlich Unmengen von Plastiktüten verbraucht.

Zero Waste Tipp 7: Benutzte Teebeutel wiederverwenden

Werfe Deine gebrauchten Teebeutel nicht weg! Es gibt viele Möglichkeiten, den Teebeuteln ein zweites Leben zu schenken. Sie beleben Deine Pflanzen, machen nährstoffreichen Kompost, entfernen hartnäckige Fettablagerungen und minimieren Augenringe. Mach das Beste aus Deinen gebrauchten Teebeuteln und profitiere von all den Vorteilen, die sie Dir bieten!

"Durch die Fermentation werden Lebensmittel nicht nur nachhaltig haltbar gemacht, sondern es entwickeln sich auch völlig neue Geschmackswelten."
— Thore Hildebrandt

Einstieg in die Zero Waste Küche – Ein Prozess, der sich lohnt

Der Einstieg in die Zero Waste Küche erfordert einiges an Geduld. Wichtig dabei ist, dass Du Dich nicht zu sehr unter Druck setzt, sondern in kleinen Schritten vorgehst. Denn relevant ist erstmals, dass Du Dich bei der Müllvermeidung bemühst. Da Menschen Gewohnheitstiere sind, dauert der Prozess einfach etwas länger. Du musst auch nicht sofort alle Zero Waste Tipps umsetzen. Nimm Dir die Punkte vor, die am leichtesten in Deinen Alltag integriert werden können. Sobald Du diese Schritte gemeistert hast, werden die anderen ganz bald folgen.